Johann Schneider-Ammann gegen die Hornkuh-Initiative

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Der Bundesrat begründet sein Nein zur Hornkuh-Initiative. Sie sei unnötig und zu eng gefasst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat empfiehlt ein Nein zur Hornkuh-Initiative.
  • Sie sei zu einseitig auf die Hörner fokussiert.
  • Es brauche eine gesamtheitliche Betrachtung des Tierwohls.

Landwirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann startet in den Abstimmungskampf um die beim Volk beliebte Hornkuh-Initiative. Er zollt dem Initianten Armin Capaul Respekt. Seine Initiative empfiehlt er aber trotzdem zur Ablehnung. Sie ist ihm zu wenig gesamtheitlich.

Handlungsspielraum verkleinert

Mit der Honrkuh-Initiative müssten horntragende Kühe und Ziegen zwingend finanziell unterstützt werden, betont Schneider-Ammann. Damit werde der Handlungsspielraum für eine ausgewogene Förderung aller Aspekte des Wohlergehens der Tiere verkleinert.

Hornkuh-Initiative
So soll es sein, gemäss der Hornkuh-Initiative: Kühe behalten Hörner, Bauer kriegt Förderbeitrag. - zVg

Einig ist der Bundesrat mit den Initianten, dass der Mechanismus funktionieren würde: Mit einer finanziellen Unterstützung der Haltung von behornten Tieren würden weniger Nutztiere enthornt. Trotzdem will er die Abwägung für und wider die Hörner den Landwirten überlassen, ohne finanzielle Anreize.

Skepsis bei der Verhältnismässigkeit

Der Bundesrat lehnt die Initiative auch ab, weil es keine Studien dazu gebe: Womöglich sei das Wohlergehen der Kühe und Ziegen gar nicht unverhältnismässig beeinträchtigt. Andererseits gehe von gehörntem Vieh ein Unfallrisiko aus und der Aufwand für die Haltung sei aufwändiger.

Einseitig auf die Hörner zu fokussieren sei falsch, denn das Tierwohl müsse gesamtheitlich gefördert werden. Sonst bestehe die Gefahr, dass zwar die Hörner belassen würden, aber stattdessen die Anbindehaltung zunehme. Dies wäre eine unerwünschte Entwicklung, warnt der Bundesrat.

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