Jungparteien wehren sich gegen Gastrosperrstunde
Das Wichtigste in Kürze
- Aktuell gilt für Gastrobetriebe eine Sperrstunde zwischen 23 Uhr und 6 Uhr morgens.
- Diese Regel soll voraussichtlich auch im Sommer gelten.
- Jungparteien fordern die Aufhebung der Sperrstunde.
Bars und Restaurants werden voraussichtlich auch im Juni um 23 Uhr schliessen müssen. Das Bundesamt für Gesundheit begründet dies gegenüber Nau.ch mit Alkoholkonsum: «Je später der Abend, desto mehr Alkohol, desto weniger werden die Regeln eingehalten.»
So wird die lang ersehnte Rückkehr zur Normalität weiter verschoben. Besonders junge Leute wünschen sich wieder mehr Angebote für die Freizeit. Entsprechend gibt es Widerstand der Jungparteien.
Jungfreisinnige wollen wieder «mediterrane Nächte»
Die Jungfreisinnigen wollen die Sperrstunde aus zwei Gründen aufheben: Erstens, weil sich die Gastronomie etwas von der Winterpause erholen könnte. Und zweitens, weil die Schutzkonzepte gut funktionierten, erklärt Präsident Matthias Müller: «Es hat sich gezeigt, dass sich der überwiegende Teil der Bevölkerung sehr vorbildlich an Corona-Massnahmen hält.»
Die Wirtschaftsfreiheit der Gastrobranche sollte nicht wieder eingeschränkt werden. «Nach über einem Jahr Shutdown sollten ‹mediterrane Nächte› wieder möglich sein», sagt Müller.
Dem stimmt auch die Junge Mitte zu. Präsidentin Sarah Bünter sagt diplomatisch: «Auch wenn aktuell eine ausserordentliche Situation besteht, hält sich das Verständnis für diese Massnahme in Grenzen.» Gerade Barbetriebe seien auf die Einnahmen nach 23 Uhr angewiesen.
Um aber den Risiken einer Ansteckung entgegenzuwirken, hat Bünter eine Lösung parat. Öffentliche Aussenräume sollen für Gastrobetriebe vereinfacht verwendet werden können, schlägt sie vor. Das sei schon in einigen Städten umgesetzt worden, was sie sehr begrüsse. Allgemein setze sich die Junge Mitte für die Abschaffung der «Polizeistunde» ein, betont Bünter.