Kampfflugzeug: Bund rechnet mit Gesamtkosten von 18 Milliarden
Das Schweizer Verteidigungsdepartement rechnet bei der Anschaffungen von neuen Kampfflugzeugen mit Gesamtausgaben von 18 Milliarden Franken.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat plant, neue Kampfjets für die Schweizer Armee anzuschaffen.
- Armasuisse schätzt, dass sich die Gesamtkosten dafür auf 18 Milliarden Franken belaufen.
- Präzise Berechnungen seien aber im Moment aufgrund der offenen Variablen nicht möglich.
Das Schweizer Verteidigungsdepartement rechnet bei den neuen Kampfflugzeugen mit Gesamtausgaben von 18 Milliarden Franken. Die geplanten Beschaffungskosten betragen sechs Milliarden Franken. Dazu kommen zwölf Milliarden Franken für den Betrieb über die gesamte Nutzungszeit.
Das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) gab die Schätzung der «SonntagsZeitung» bekannt. Amtssprecher Kaj-Gunnar Sievert sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA: Die Annahmen würden auf Erfahrungsdaten aus dem über zwanzigjährigen Betrieb der derzeit operierenden F/A-18-Kampfflugzeugflotte basieren.
Kampfflugzeug: Noch viele offene Variablen
«Als Faustregel dürften die über 30 Jahre aufgerechneten Betriebskosten zirka doppelt so hoch ausfallen wie die Beschaffungsausgaben», sagte der Armasuisse-Sprecher. Präzise Berechnungen seien momentan noch nicht möglich. Noch seien weder der Typ noch die Anzahl der neuen Flugzeuge bestimmt. Der Bundesrat fällt den Typenentscheid voraussichtlich Anfang 2021.
Der Bekanntgabe der Schätzung des Bundes waren Diskussionen in der Politik um die Lebenszykluskosten der Jets vorangegangen. Dabei wurden teils viel höhere Beträge als die 18 Milliarden Franken genannt. Gegner des Kaufs neuer Kampfflugzeuge bezifferten die Ausgaben bisweilen auf gegen 24 Milliarden Franken. Sie beriefen sich teils auf Berechnungen von Behörden in Deutschland und Kanada.
Bundesrat und Parlament wollen ab 2025 für sechs Milliarden Franken neue Kampfjets beschaffen. Diese sollen die bestehende Flotte aus F/A-18- und Tiger-Jets ablösen.
Gegen das neue Kampfflugzeug wurde aber das Referendum ergriffen. Dies von der Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA), der SP und den Grünen. Deshalb stimmt das Volk am 27. September 2020 über die Vorlage ab.
Zweite Offertenrunde läuft
Nicht abgestimmt wird über den Flugzeugtyp und die Anzahl der Jets von 36 oder 40 Fliegern. Derzeit ist die zweite Offertrunde im Gang. Vier Hersteller hatten sich im vergangenen Frühsommer mit ihren Maschinen der Erprobung im Schweizer Luftraum gestellt.
Im Rennen um das neue Schweizer Kampfflugzeug sind: Das Tarnkappenflugzeug F-35 von Lockheed Martin und der F/A-18 Super Hornet von Boeing. Ebenfalls der Rafale des französischen Herstellers Dassault und das Airbus-Flugzeug Eurofighter aus Deutschland.