Kantone kritisieren verkürzte Wartezeit für Booster-Impfung
Alain Berset kündigte eine verkürzte Wartezeit für die Booster-Impfung an. Das gefällt den Kantonen Bern und Zürich nicht. Sie befürchten eine «Hauruckübung».
Das Wichtigste in Kürze
- Neu soll es die Booster-Impfung bereits nach vier statt sechs Monaten geben.
- Die Kantone Bern und Zürich kritisieren das Vorgehen als «Hauruckübung».
- Nicht einmal die Impfkommission habe grünes Licht gegeben, so der Kanton Bern.
Die Kantone Zürich und Bern kritisieren offen Gesundheitsminister Alain Berset für dessen überraschende Ankündigung einer verkürzten Wartezeit für Auffrischungsimpfungen. Das Vorgehen sei «eine Hauruckübung», sagte Peter Indra, Vorsteher des Gesundheitsamtes des Kantons Zürich, der «SonntagsZeitung».
Die Wartezeit für die Booster-Impfung soll per sofort von sechs auf vier Monate nach der Grundimmunisierung verkürzt werden. Damit habe Berset in der Bevölkerung eine «riesige Anspruchs- und Erwartungshaltung» geweckt.
«Hunderttausende Zürcher glauben nun, dass sie bis Weihnachten noch einen Booster bekommen.» Das werde aber nicht möglich sein.
Kanton Bern will alle Impfwilligen bis Ende Februar boostern
Der Berner Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg kritisierte, dass der Bundesrat die Verkürzung angekündigt habe, bevor die Impfkommission grünes Licht gegeben habe. Er sei dagegen, «dass wir Hunderttausende mit einer Off-Label-Anwendung boostern. Die Ärzte können diese Verantwortung nicht übernehmen».
Schnegg glaubt, dass im Kanton Bern bis Ende Februar alle, die das wollen, geboostert werden können. Er erwägt, die Armee für das Impfen aufzubieten.