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Bundesrat führt 2G, 2G+ & Homeofficepflicht ab Montag ein

Elisa Jeanneret
Elisa Jeanneret

Bern,

Der Bundesrat führt ab Montag die 2G-Regel ein. Zusätzlich gilt eine Testpflicht, wenn Masken tragen und eine Sitzpflicht unmöglich ist. Es gibt aber Ausnahmen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute hat der Bundesrat neue Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verabschiedet.
  • Ab Montag gilt 2G in Innenräumen wie Restaurants oder Kinos, mit Sitz- und Maskenpflicht.
  • Wo dies unmöglich ist, gilt 2G+, ausser die Immunisierung ist weniger als vier Monate her.

Der Bundesrat führt ab 20. Dezember die 2G-Regel mit teilweiser 2G+-Pflicht ein. In Restaurants, Kinos und Fitnesszentren kommen nur noch Geimpfte und Genesene hinein. Wo keine Maske getragen und nicht gesessen werden kann, gilt zusätzlich 2G+: Ein negatives Testergebnis wird beispielsweise also für Nachtlokale vorausgesetzt.

Massnahmen Bundesrat
Die neuen Massnahmen gelten ab Montag, 20. Dezember 2021. - Keystone

Die Ausnahme für die Testpflicht bei 2G+ bilden erstens Geimpfte, die sich schon boostern haben lassen; zweitens Personen, die in den letzten vier Monaten genesen sind; und drittens jene, die ihre zweite Impfung seit weniger als vier Monaten hinter sich haben.

Ab nächster Woche wird zudem die Booster-Frist auf vier anstatt sechs Monaten verkürzt. So können sich mehr Personen früher ein drittes Mal impfen lassen.

Maximal zehn Personen, wenn jemand ungeimpft ist

Private Treffen werden wie erwartet ebenfalls eingeschränkt. Sobald eine nicht-immunisierte Person anwesend ist, die älter als 16 Jahre ist, liegt die Personenobergrenze bei zehn. Kinder mitgezählt, merkt der Bundesrat an. Falls alle Personen geimpft oder genesen sind, gilt eine Obergrenze von 30.

Homeoffice
Viele Büros standen wegen der Homeofficepflich leer. - Keystone

Ausserdem führt der Bundesrat wieder die Homeofficepflicht, wo immer möglich, ein. Ansonsten gilt in den Büros oder anderen Innenräumen, in denen mehrere Personen arbeiten, weiterhin die Maskenpflicht. Diese wird auch in der zweiten Sekundarstufe schweizweit eingeführt.

Diese Massnahmen sind bis 24. Januar 2022 befristet.

Tests Coronavirus Bundesrat Testkosten
Die Testkosten werden wieder vom Bundesrat übernommen, aber nur für Antigen-Schnelltests und Pool-Speicheltests. - Keystone

Der Bundesrat hat zudem entschieden, die Testkosten für Zertifikate wieder zu übernehmen. Das gilt aber nur für Antigen-Schnelltests und PCR-Speichel-Pooltests. PCR-, Selbst- und Einzeln-PCR-Tests sind weiterhin individuell kostenpflichtig. Diese Massnahme gilt schon ab morgen Samstag.

Hier können Sie das Protokoll der Medienkonferenz lesen:

16:38 Die Regeln für private Treffen seien «ein Signal», sagt Berset. Ein Signal dafür, dass die Lage ernst sei. Das BAG geht von «pragmatischen Kontrollen» der Zertifikate aus. Es sei aber strafbar, sich nicht daran zu halten.

16:29 Kapazitätsbeschränkungen seien für Grossveranstaltungen derzeit kein Thema. Berset wolle aber nichts ausschliessen. Und sollte die Überlastung der Spitäler trotz 2G weiter ansteigen, könnte der Bundesrat Teilschliessungen in Erwägung ziehen.

Coronavirus
Ein Impfgegner-Plakat bei einem Protest gegen Massnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus. - Keystone

16:26 Was ist mit der nun ausgeschlossenen Minderheit der Schweizer Bevölkerung? «Was ist denn die Alternative?», fragt Berset. Der Bundesrat müsste alles schliessen.

Dann wären alle ausgeschlossen. 2G sei «global die am meisten vertretbare Lösung für die Gesellschaft».

16:22 Die Skigebiete bleiben offen: Vergangenes Jahr habe es keine Probleme gegeben.

16:17 Die Testkapazitäten würden sicherlich ausreichen, so Berset.

16:14 Für Hotels wurden die Regeln nicht verschärft, präzisiert Michael Gerber vom BAG.

16:12 Erwartet der Bundesrat aufgrund der weniger strengen Einreiseregeln Clusters in den Skigebieten, weil Briten mit Omikron Skifahren kommen? Berset hofft nicht, dass es dazu kommen wird. Zudem gelte die 2G-Regel auch für britische Touristen.

Coronavirus
Trotz Dreifach-Impfung: Dieser Arzt glaubt, er steckte sich an einem Mega-Event in London mit Omikron an. - Sheba Medical Centre

16:05 Einen Omikron-angepassten Impfstoff würde erst nach den Wintermonaten verfügbar sein, vermutet Berset. Sobald ein solcher aber bereit sei, werde die Schweiz schnell Zugang haben.

Omikron verändert alles

16:02 Der Booster schütze zu 75 Prozent gegen eine Infektion mit Omikron, sagt Virginie Masserey vom BAG. «Es gibt genügend Impfdosen für alle», versichert Berset.

15:59 «Details über Omikron» hätten den Bundesrat zum Handeln bewegt. Wäre es nur Delta gewesen, so Berset, hätte der Bundesrat «keine Verstärkung gebraucht». Die neue Mutation sei viel ansteckender und könne den Impfschutz umgehen.

15:53 Die Gesundheitsversorgung sei «voll und ganz Sache der Kantone», sagt Berset. Nichtsdestotrotz hat der Bund ihnen den Auftrag gegeben, ihre Kapazitäten zu erhöhen. Wie viele IPS-Betten mehr pro Kanton existieren sollten, müsse noch ausgehandelt werden.

Intensivstation Triemli Zürich
Die Intensivstation des Triemli-Spitals in Zürich, 15. Dezember 2021. Ein Patient wird auf eine Lungenersatzmaschine vorbereitet. - Keystone

«Aber wie gesagt: Diesen Winter wird es uns nichts nützen», verdeutlicht Berset.

15:52 Jetzt geht es um die Kurzarbeit: Verschiedene Bestimmungen des Covid-19-Gesetzes wurden verlängert und könnten weiterhin in Kraft bleiben. Diese gälten bis Ende 2022, sagt Boris Zürcher vom Staatssekretariat für Wirtschaft.

15:49 Aufgrund der verkürzten Wartezeit für die Booster-Impfung müssten die Kantone ihre Kapazitäten ausbauen. Berset sei aber zuversichtlich, dass dies schnell gehen könne.

15:44 «Wir haben es letztes Jahr geschafft», sagt Berset. «Wir werden es auch dieses Jahr schaffen.»

Booster nun auch nach vier Monaten möglich

15:42 Die Auffrischimpfung wird nun auch ab vier Monaten nach der zweiten Impfung ermöglicht, sagt Berset. Bisher waren es sechs Monate.

Booster
Die Booster-Impfung ist schon nach drei Monaten «sicher und wirksam». - ANP/AFP

15:40 Bei der Einreise in die Schweiz haben sich die Regeln auch geändert: Negative Schnelltestresultate sind jetzt auch zulässig. Geimpfte und Genesene benötigen nur noch einen Test nach ihrer Einreise zu machen.

15:39 Ab morgen werde eine gesetzliche Grundlage für die Erhöhung der IPS-Kapazitäten in Kraft treten, so Berset. Die Kantone und der Bundesrat würden über mögliche Massnahmen sprechen.

15:38 Auf Entschiede für Fernunterricht an den Hochschulen habe der Bundesrat verzichtet: Jetzt gleich seien Semesterferien, zudem seien die Massnahmen bis Ende Januar befristet. Die Exekutive werde noch einmal darüber beraten.

15:35 Es laste einen gewissen Druck auf die IPS – einen bewältigbaren Druck. Dann kommt Berset auch auf Omikron zu sprechen. In vielen Ländern sehe man ein starkes, exponentielles Wachstum, mit einer Verdoppelung der Fallzahlen alle drei Tage.

Alain Berset Bundesrat
Bundesrat Alain Berset spricht während einer Medienkonferenz in Bern, Dezember 2021. - Keystone

15:30 Alain Berset eröffnet die Medienkonferenz – allerdings ohne Ton, aufgrund eines technischen Fehlers. Er begründet, sobald der Ton wieder geht, die Massnahmen: Der Bundesrat habe Schliessungen und die Überlastung des Gesundheitssystems vermeiden wollen.

«Die Situation ist instabil, es gibt viele Hospitalisationen. Aber wir haben diese Welle im Griff», versichert er.

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