Bundesrat plant Krisensitzung am Sonntag
Die Coronazahlen steigen. Nun fordern die Gesundheitsdirektoren der Kantone einschneidende Massnahmen. Der Bundesrat beruft für Sonntag eine Krisensitzung ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gesundheitsdirektoren bitten nun den Bundesrat wieder um einheitliche Regeln.
- Der Bundesrat beruft für Sonntag eine Krisensitzung ein.
- Geplant sei ein Versammlungsverbot von über 15 Personen und eine nationale Maskenpflicht.
Die Spitze der kantonalen Gesundheitsdirektoren traf heute Freitag mit Gesundheitsminister Alain Berset zusammen. Dabei sprach die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) Klartext dazu, was sie vom Bundesrat erwartet.
Die Landesregierung selbst dürfte nun reagieren. Gemäss den Tamedia-Onlineportalen ist für Sonntagmorgen um 11 Uhr eine Krisensitzung geplant. Bereits um den Mittag soll der Bundesrat über neue Massnahmen informieren.
Offenbar plant der Bundesrat Beschränkungen für Anlässe von Familien und Freunden. Das sieht zumindest der Entwurf der neuen Covid-Verordnung vor, die am Freitagabend publik wurde. Ansammlungen von mehr als 15 Personen im öffentlichen Raum sollen demnach verboten werden.
Geplant sei zudem eine nationale Maskenpflicht. Auch bei privaten Veranstaltungen mit über 15 und höchstens 100 Personen müssen Gesichtsmasken getragen werden, wenn sich die Personen nicht an ihrem Sitzplatz fürs Essen oder Trinken befinden.
Gesundheitsdirektorenkonferenz forderte Handlungen vom Bundesrat
Hintergrund sind die klaren Positionen der GDK. Die wissenschaftliche Task Force des Bundes habe am Freitag «alarmierende Prognosen» für die Corona-Entwicklung gestellt. Deshalb pocht die GDK auf eine landesweit einheitliche, strikte Maskenpflicht.
Weiter fordert sie Kantone auf, die Auflagen an Clubs und Bars noch strenger auszugestalten und diese wenn nötig zu schliessen.
Auch private Feste nimmt die GDK ins Visier. Der Vorstand fordert deshalb den Bund auf, umgehend «eine einheitliche Regelung für öffentliche und private Versammlungen festzulegen.»
GDK stellt Grossveranstaltungen in Frage
Aufgrund der epidemiologischen Lage und Engpässen beim Contact Tracing stelle sich auch die Frage, ob Grossveranstaltungen weiterhin bewilligt werden können. Höchstzahlen hätten sicherzustellen, dass das normale Familien- und Freundesleben weiterhin möglich bleibe.
Ergänzend plädieren die Gesundheitsdirektoren auch für eine Home-Office-Empfehlung auf Bundesebene.