Kostenbremse-Initiative

Kostenbremse-Initiative: Die Argumente für ein Ja bei der Abstimmung

Thierry Ehrsam
Thierry Ehrsam

Bern,

Die Kostenbremse-Initiative will «das ungebremste Wachstum der Gesundheitskosten» eindämmen und so die Prämienexplosion stoppen. Die Argumente für ein Ja.

Kostenbremse-Initiative Die Mitte Prämienexplosion
Mit der Kostenbremse-Initiative der Mitte soll die «Prämienexplosion» gestoppt werden. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kostenbremse-Initiative von der Mitte kommt am 9. Juni 2024 vors Schweizer Stimmvolk.
  • Laut der Mitte packe diese das Problem der steigenden Krankenkassenprämien an der Wurzel.
  • Das heutige Gesundheitssystem sei voller Fehlanreize, welche es zu korrigieren gelte.

Die Kostenbremse-Initiative gelangt am 9. Juni 2024 zur Abstimmung. Unterstützt wird die Volksinitiative von der Mitte, welche hinter dem Anliegen steckt. Die Initiative will eine Kostenbremse im Gesundheitswesen einführen, um gegen die steigenden Krankenkassenprämien vorzugehen.

Die steigenden Prämien seien laut der Mitte, «nur ein Spiegelbild der explodierenden Kosten im Gesundheitswesen». Bis zu sechs Milliarden Franken könne man laut eines Berichts des Bundes jährlich einsparen.

Die Mitte Kostenbremse-Initiative
Die Mitte stellte am 17. April 2024 ihre Kostenbremse-Initiative an einer Medienkonferenz vor. (Archivbild) - keystone

Kostenbremse-Initiative packe das Problem an der Wurzel

Die Mitte die einzige Partei, die das Problem an der Wurzel packen wolle. Denn mit der Kostenbremse-Initiative werde die Ursache des Prämienanstiegs und nicht das Symptom bekämpft. Zwar seien Prämienverbilligungen ein wichtiges Instrument für den sozialen Ausgleich. Doch ein einseitiger Ausbau reiche nicht, das Problem zu lösen, sondern schaffe nur kurzfristig Linderung.

Das heutige Gesundheitssystem sei voller Fehlanreize. «Eine nachhaltige Stabilisierung der Kosten setzt zwingend voraus, dass alle Akteure Verantwortung übernehmen», sagt Mitte-Nationalrätin Yvonne Bürgin. Der einzige Weg, um im Gesundheitswesen ein Kostenbewusstsein durchzusetzen, sei die Kostenbremse-Initiative.

Yvonne Bürgin Mitte Kostenbremse-Initiative
Mitte-Nationalrätin Yvonne Bürgin spricht an einer Medienkonferenz zur Kostenbremse-Initiative. (Archivbild) - keystone

Gemäss der Mitte wären durch die Kostenbremse-Initiative keine Rationierungen oder Leistungseinbussen zu befürchten. Es gebe viel Sparpotenzial: Mit Digitalisierungsmassnahmen wie dem elektronischen Patientendossier seien beispielsweise Einsparungen von bis zu vier Milliarden Franken möglich. Auch sei durch Preissenkungen von überteuerten Medikamenten oder Blutuntersuchungen sowie Optimierungen in anderen Bereichen viel möglich.

Ähnliches Prinzip wie Schuldenbremse des Bundes

Das Prinzip der Kostenbremse soll ähnlich wie die Schuldenbremse des Bundes funktionieren. Sollten die Gesundheitskosten jährlich mehr als 20 Prozent stärker als die Löhne ansteigen, müssen Massnahmen zur Kostensenkung ergriffen werden. «Mit unserer Kostenbremse packen wir das Problem der steigenden Krankenkassenprämien an der Wurzel und setzen der fortschreitenden Prämienexplosion ein Ende.», sagt Mitte-Ständerat Erich Ettlin.

Kostenbremse-Initiative Problem Wurzel
Mit der Kostenbremse-Initiative werde das Problem der steigenden Krankenkassenprämien an der Wurzel gepackt. (Symbolbild) - keystone

Beim indirekten Gegenvorschlag der Kostenbremse-Initiative fehle die Verbindlichkeit. Sollten nämlich die festgelegten Sparziele nicht erreicht werden, gebe es keine Vorgaben für verbindliche Lösungen. «Wenn den Akteuren im Gesundheitswesen keine Grenzen gesetzt werden, bleibt die Kostendämpfung im Gesundheitswesen Wunschdenken», hält Die Mitte fest.

Kommentare

User #2168 (nicht angemeldet)

Die Initiative ist ein ökonomisch undurchdachter Pfusch. Die Kosten würden auch ohne Ineffizienz und Profiteure steigen. Die Vorstellung, dass uns das Gesundheitswesen irgendwie Wohlstand kostet, der in der Privatwirtschaft erschaffen wird, ist Unsinn. Ohnehin ist zu befürchten, dass die Lobbyisten unter der Bundeshauskuppel wie bisher dafür sorgen würden, dass bei der Pflege gespart und Leistungen abgebaut würden, statt dass die Profiteure an die Kasse kämen. Mit ihrer starren Bremse bedroht die Mitte-Partei unseren Wohlstand. Bei ärztlichen Untersuchungen, psychologischer Betreuung oder der Pflege müssen die Löhne steigen, weil sonst niemand mehr diese Arbeit verrichten würde. Ein solch starrer Deckel führt zwangsläufig zu einer Rationierung der Gesundheitsleistungen. Das Parlament muss die Profiteure des Gesundheitssystems in die Schranken weisen. Was es braucht, sind progressivere Steuern, um einen Teil der Gesundheitskosten jener zu zahlen, die sich diese immer weniger leisten können – so wie das die Prämien-Entlastungs-Initiative bewirkt.

User #3917 (nicht angemeldet)

Lauter Krankenkassen-Initiativen, aber keine führt zu tieferen Kosten. Bei solchen Politikern kanns nur noch runter gehen.

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