Krankenkassenprämien: Alain Berset betont seine «konsequente Arbeit»
Die Krankenkassenprämien steigen 2020 nur minimal oder sinken sogar. Gesundheitsminister Alain Berset betont: Das seien Früchte von acht Jahren harter Arbeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Krankenkassenprämien steigen nächstes Jahr im Schnitt nur 0,2 Prozent.
- Das seien acht Jahre harte Arbeit gewesen, sagt Gesundheitsminister Alain Berset.
- Kritik, wonach die Zahlen künstlich tief gehalten würden, weist er entschieden zurück.
Es gab schon schlechtere Tage, um Gesundheitsminister zu sein. Statt höheren Kosten oder höherem Rentenalter darf Bundesrat Alain Berset heute Good News verkünden. Die Krankenkassenprämien steigen im Schnitt nur 0,2 Prozent. In zehn Kantonen sinken sie sogar.
Jeden Tag Krankenkassenprämien senken
Weniger Kosten, das freut den Prämienzahler. «Die sehr positive Nachricht ist: Wir sind nicht ausgeliefert», betont Berset. «Wir können etwas tun, um die Kosten zu dämpfen.»
Für Berset ist auch klar, wer hier den Ausschlag gegeben hat: Er selbst. Eine Milliarde Franken gespart bei Medikamentenpreisen, eine halbe Milliarde allein letztes Jahr beim Ärztetarif Tarmed. «Das ist mein Job seit acht Jahren, sehr konsequent gemacht, mit starker Unterstützung des Bundesrats».
Denn allein Entscheiden kann Alain Berset in den meisten Fällen nicht, entsprechend verdankt er auch die Unterstützung aus dem Parlament. Doch er verbringe keinen Tag, ohne an die Krankenkassenprämien zu denken. «Ich mache das jeden Tag seit acht Jahren und werde weiter so arbeiten.»
Und nun: Die schlechte Nachricht
Schon vergangenes Jahr war der Anstieg bei den Krankenkassenprämien unterdurchschnittlich, jetzt praktisch gleich Null. Das heisse aber noch gar nichts, mahnt Berset: «Die weniger erfreuliche Nachricht: Wir sind nie am Ziel. Wir brauchen jedes Jahr neue Massnahmen.»
Die Akteure im Gesundheitswesen hätten natürlich keine Freude daran, wenn man dauernd auf die Preise drücke. Dann gelte es daran zu erinnern, dass der Bundesrat für die Schweizer Bevölkerung arbeite. «Für ein Gesundheitssystem mit hoher Qualität, das zugänglich ist, aber bezahlbar bleibt.»
Alles nur erfunden?
Keine Freude hat aber auch die CVP. Sie glaubt, das Bundesamt für Gesundheit halte dieses Jahr die Krankenkassenprämien künstlich tief. Im Folgejahr stelle man dann überrascht Nachholbedarf fest. Der Grund: Wahljahr, und zwar eins wo die CVP auf Krankenkassenprämien als Wahlkampfthema samt Volksinitiative setzt.
Das sei absurd, sagt Alain Berset. Er freue sich immer, wenn aus dem Parlament Unterstützung und Ideen zur Kostensenkung im Gesundheitswesen kämen. Diese werde es auch nächstes Jahr noch brauchen. «Jetzt zu sagen, die Prämien würden dieses Jahr künstlich tief gehalten, ist eine komische Behauptung.»