Letzte LdU-Nationalrätin Verena Grendelmeier mit 79 gestorben
Die Zürcher Alt LdU-Nationalrätin Verena Grendelmeier ist tot. Sie starb ihrer Familie zufolge im Alter von 79 Jahren in Zürich an einem Herzversagen. Die Vertreterin des 1999 aufgelösten Landesrings gab Anstoss zur Aufarbeitung der Weltkriegsgeschichte.
Das Wichtigste in Kürze
- Verena Grendelmeier starb im Alter von 79 Jahren in Zürich.
- Sie war die letzte Frau des Landesrings der Unabhängigen (LdU) in Bundesbern.
- Dort hatte sie mit ihren Vorstössen zur Aufarbeitung der Schweizer Weltkriegsgeschichte auf sich aufmerksam gemacht.
Die 1939 in Küsnacht geborene sozial-liberale Politikerin starb bereits vor zwei Wochen in der Karwoche am 27. März, wie aus einer Todesanzeige hervorgeht, die am Mittwoch in mehreren Zeitung erschien. Grendelmeier war neben ihrer Politikkarriere auch als TV-Journalistin und Theaterschaffende in Bern und Deutschland tätig.
Letzte LdU-Frau im Bundesparlament
Die ausgebildete Primarlehrerin sass zunächst im Zürcher Kantonsparlament (1973 bis 1979) und von 1983 bis 1999 im Nationalrat. Ab 1992 präsidierte sie die LdU-Fraktion. Sie war die letzte weibliche Vertreterin des im gleichen Jahr aufgelösten Landesrings der Unabhängigen im Bundesparlament.
Anstoss zur Aufarbeitung der Schweizer Weltkriegsgeschichte
Zu ihrem grössten politischen Erfolg zählten Mitte der 1990er Jahren Vorstösse zu nachrichtenlosen Vermögen auf Schweizer Konten. Grendelmeier lieferte damit im Parlament wesentliche Anstösse zur Aufarbeitung der Geschichte der Schweiz während des zweiten Weltkriegs und zur Einsetzung der entsprechenden Bergier-Kommission. Auf Grendelmeier geht auch der erste Schweizer Extremismus-Bericht zurück. Die ledige Politikerin galt als «Euro-Turbo» und warb für einen Beitritt der Schweiz zur EU. Nach ihrem Rückzug aus der Politik war sie unter anderem als Mediendozentin und Ausbilderin tätig.