Lilian Studer erwägt nach Abwahl Rücktritt als EVP-Präsidentin
Lilian Studer wurde abgewählt. Nun überlegt sie sich einen Rücktritt als EVP-Präsidentin.
Die nicht wiedergewählte EVP-Präsidentin Lilian Studer überlegt sich einen Rücktritt als Parteipräsidentin. Diese Diskussion müsse geführt werden, sagte sie auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Generell finde sie es sinnvoll, wenn Parteipräsidentinnen und Präsidenten im Parlament seien, so die Aargauer Politikerin weiter. Es sei aber noch kein Entscheid gefallen. Am Sonntag verlor die Evangelische Volkspartei (EVP) bei den Wahlen einen ihrer drei Nationalratssitze.
Anschluss an andere Fraktion keine Option
Die EVP macht laut Studer indes weiter wie bisher. Ein Anschluss an eine andere Fraktion stehe zur Zeit nicht zur Diskussion. «Wir waren schon vorher lange mit nur zwei Sitzen im Nationalrat vertreten, und sahen da, wie gross unsere Wirkung und unser Einfluss waren», sagte Studer. Das werde dieses Mal nicht anders sein.
Wie es für sie persönlich nach der Abwahl weitergeht, konnte die 45-Jährige am Montag noch nicht sagen. «Ich werde aber sicher eine neue Aufgabe finden», sagte sie.
«Es ist ein abruptes Ende nach 22 Jahren in der Politik», so Studer. «Das tut schon weh.» Sie wurde mit 24 Jahren Aargauer Grossrätin und wechselte 2019 in den Nationalrat. «Einerseits hat man verschiedene Dinge angerissen, die man nicht mehr zu Ende führen kann», so Studer weiter, «andererseits trauert es mich, Leute nicht mehr so oft zu sehen, die ich gerne bekommen habe.»