Mangellage: Simonetta Sommaruga warnt vor Panik
Mangellage im Winter: Die Situation sei zwar ernst, aber Bundesrätin Simonetta Sommaruga zählt auf gute Zusammenarbeit aller.
Das Wichtigste in Kürze
- Simonetta Sommaruga bleibt auf dem Bundesratsausflug trotz drohender Mangellage entspannt.
- Der Rheinfall erinnert sie aber ans Wasserkraftpotenzial der Schweiz.
- Es gehe jetzt nicht darum, in der Bevölkerung Panik zu schüren.
Auf der jährlichen Bundesratsreise soll die Landesregierung die Seele baumeln lassen und sich als Team finden. Doch UVEK-Vorsteherin Simonetta Sommaruga gesteht, dass sie sich auch am pittoresken Rheinfall an die Arbeit erinnert fühle.
«Wasser erinnert mich einfach daran, wie wichtig unsere Wasserkraft ist. Die Sonne scheint, wir hätten hier die Möglichkeit, Solarstrom zu produzieren», sagt sie im Nau.ch-Interview.
Noch tags zuvor hatte die Energieministerin die Bevölkerung gewarnt, im Winter sei eine Energie-Mangellage nicht auszuschliessen. Notfalls will der Bundesrat den Gasverbrauch kontingentieren oder sogar ganz verbieten. Auf dem Balkon des «Schlössli Wörth» am Rheinfallquai ordnet Sommaruga die Katastrophenszenarien ein.
Sommaruga: «Geht nicht darum, Panik zu machen!»
Natürlich habe der Bundesrat am Mittwoch betont, die Situation sei ernst. Eine Mangellage könne nicht ausgeschlossen werden. «Aber es geht nicht darum, Angst und Panik zu machen», betont Sommaruga. Sie gehe davon aus, dass die Bevölkerung gut damit umgehen könne.
Alle wüssten: «Wir müssen mehr einheimischen Strom produzieren.» Insofern sei es eigentlich ein schönes Gefühl, gerade hier am Rheinfall: «Wir hätten solch ein Potenzial. Wenn wir das gut machen, dann kommen wir hier wirklich weiter.»
Doch keine kalten Schulzimmer?
Ihr sei wichtig, der Bevölkerung aufzuzeigen, dass der Bundesrat alles unternehme, um für den Winter gut aufgestellt zu sein. «Dass die 300'000 Haushaltungen, die mit Gas heizen, nächsten Winter auch eine warme Stube haben. Oder auch in den Schulzimmern!» Deshalb könne man auf der Bundesratsreise sehr gut der Bevölkerung entspannt begegnen und miteinander ins Gespräch kommen.
Sollten bei der Energieversorgung dennoch Schwierigkeiten auftreten, sei nicht von einem Tag auf den anderen alles anders. Schritt für Schritt würden Massnahmen eingeleitet. «Wir arbeiten eng zusammen mit der Gas- und der Strom-Branche. Niemand kann allein eine solche Situation meistern, sondern die Zusammenarbeit ist extrem wichtig.»
In dem Sinne freut sich Sommaruga auch über das Programm der Bundesratsreise: von Schaffhausen im äussersten Norden des Landes nach Mendrisio im äussersten Süden. Dies sei symbolisch für den Zusammenhalt in der Schweiz. «Dass wir alles mit der Bahn machen, freut natürlich auch die Verkehrsministerin» – also sie selbst.