Bundesrat: Schulreise geht nach Schaffhausen und ins Tessin
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat begibt sich auf sein traditionelles zweitägiges «Schulreisli».
- Bundespräsident Ignazio Cassis hat als Destinationen Schaffhausen und das Tessin gewählt.
- Dort sind jeweils auch Treffen mit der Bevölkerung geplant.
Selbst mitten in der Pandemie wurde an dieser Tradition zumindest teilweise festgehalten: der Bundesratsreise. Das «Schulreisli» findet immer an den beiden Tagen nach der letzten Bundesratssitzung vor der Sommerpause statt.
Und ebenfalls traditionell unumstösslich ist die Bedingung, dass der Bundespräsident seine Gschpänli in seinen Heimatkanton «entführt». Also geht es heuer ins Tessin – aber nicht nur.
Überflieger Cassis
Bundespräsident Ignazio Cassis hat zunächst nämlich einen Abstecher nach Schaffhausen geplant. Im Interview mit Nau.ch erklärt er, wieso: «Da ich aus einer Randregion, der Südschweiz, komme, wollte ich auch die anderen Randregionen beglücken.» Zudem hatte Schaffhausen noch nie einen «richtigen» Bundesrat.
Stefano Franscini wurde nicht mehr von seiner heimischen Bevölkerung im Tessin wiedergewählt, erklärt Cassis. Daraufhin stellte sich Franscini in Schaffhausen zur Wahl und gewann. Er war zwischen 1848 und 1857 Mitglied des Bundesrats.
In Schaffhausen findet am Mittag der ebenfalls schon zur Tradition gewordene Apéro mit der Bevölkerung statt. Beim Klirren der Gläser und Posieren für Selfies könnte aber nicht Cassis, sondern Alain Berset im Mittelpunkt stehen. Corona-Skeptiker wollen die Gelegenheit nutzen, Berset ihre Sicht der Dinge zu erklären.
Nach einer Bootsfahrt zum Rheinfall-Felsen hielt der FDP-Bundesrat seine Ansprache: «Wir sind an einem Ort, der uns eindrücklich die Kraft der Elemente vor Augen führt.» Der Rhein, der den Schweizer Bergen entspringe, werde «zur Lebensader einer zentralen europäischen Region».
Das rufe einmal mehr die Wichtigkeit der Schweiz in Europa in Erinnerung; beide seien eng verbunden, durch Wasser, durch den Gotthardtunnel, in welchem der Bundesrat heute auch fahren werde. Diese Symbolik sei in Kriegszeiten besonders wichtig, so Cassis.Morgen Freitag ist das Tessin dann aber dran. Diese Reise legt die Exekutive wieder mit dem Zug zurück.
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Mendrisio statt Lugano
Besucht wird indes nicht Cassis’ Heimatregion Lugano, sondern Mendrisio. Beim erneuten Apéro mit der Bevölkerung wird auch Stadtpräsident Samuele Cavadini eine Ansprache halten. Er ist wie Cassis FDP-Mitglied, was aber wohl nicht ausschlaggebend gewesen sein dürfte. Denn in Lugano laufen die Vorbereitungen für die Ukraine-Konferenz mit hochrangigen Gästen.