Maskenpflicht auf Tennisplatz verärgert Hobbyspieler
Neuerdings gilt bei Tennis-Matches Maskenpflicht – trotz etwa 30 Metern Distanz. Der Verband und Politiker schütteln den Kopf und fordern Ausnahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer mit Racket in der Hand auf den Tennisplatz läuft, muss ab sofort eine Maske tragen.
- Ausnahmen gibt es nur für Halb-Profis sowie geimpfte und getestete Hobby-Sportler.
- Swisstennis ist erzürnt, FDP-Politiker will die Regeln nach Absurdistan verbannen.
Der Bundesrat hat kurz vor Weihnachten die Corona-Massnahmen weiter verschärft – auch im Freizeitsport. Besonders hart getroffen hat es dabei Hobby-Tennisspieler. In den Hallen gilt neuerdings eine Maskenpflicht auf beiden Seiten des Netzes – trotz grossem Abstand.
«Oben ohne» darf seit Montag nur serviert werden, wenn die 2G-plus-Regel gilt. Tausende Möchtegern-Federers können dieses Kriterium aufgrund der überlasteten Testzentren und der Booster-Fristen aber gar nicht erfüllen. Deshalb setzen viele Clubs auf 2G mit Maske.
Der Dachverband Swiss Tennis erachtet die neuen Regeln – diplomatisch formuliert – als Doppelfehler. Im Vorfeld des Entscheids habe man zusammen mit SwissOlympic interveniert. Es sei bedauerlich, dass der Bundesrat nicht auf die «massiven und konkret geäusserten Einwände in Bezug auf die Maskenpflicht im Sport eingegangen ist!»
Maskenpflicht beim Tennis: Nur wenige Ausnahmen
Dies schreibt der Verband in einer Mitteilung. Die 3G-Regel sei im Freizeitbereich durch 2G ersetzt worden. So hätten ohnehin nur geimpfte und genesene Spieler Zutritt, wenn diese 16 Jahre oder älter seien.
Für Personen unter 16 entfällt die Maskenpflicht genauso wie für Leistungsportlerinnen und Leistungssportler. Ansonsten gibt es keine Ausnahmen. Die Schweizer Tennishallen müssten nun tagesweise oder generell entscheiden, ob 2G+ gilt oder mit Maske gespielt werden muss.
Turniere werden ohne Masken gespielt, stehen aber somit nur Leistungssportlern sowie geimpften Teilnehmern offen. Keine Zertifikatspflicht gilt hingegen für angestellte Trainerinnen und Trainer. Diese Regeln sorgen nicht nur im Tennissport für Kopfschütteln.
FDP-Dobler will «goldene Himbeere für Corona-Regeln»
FDP-Nationalrat Marcel Dobler sagt zu Nau.ch: «Ich wünsche mir auf Weihnachten, dass die Medien die goldene Himbeere für Corona-Regeln einführen.» Diese Woche nominiere er die Maskenpflicht auf dem Tennisplatz. Der Abstand betrage schliesslich 35 Meter.
Ein Kollege Doblers machte ihn am Morgen darauf aufmerksam. Zuerst habe er es kaum glauben können, erzählt er. Für ihn ist klar: «Solche Regeln gehören nach Absurdistan.» Ähnlich sieht das der FDP-Politiker in Bezug auf andere Sportarten.
Denn tatsächlich gilt die Maskenpflicht für alle sportlichen Aktivitäten in Innenräumen. So müssen sogar Reiterinnen und Reiter eine Maske tragen, wenn sei auf ihrem Pferd Hindernisse überspringen.
«Ab Montag, 20. Dezember 2021 können nur noch Geimpfte oder Genesene ihre Pferde in Reithallen bewegen. An diesen Orten gilt auch eine Maskenpflicht», seufzt der Schweizerische Verband für Pferdesport auf seiner Webseite.