Mattea Meyer kontert Kritik à la «Wermuth-Anhängsel»
Mattea Meyer wehrt sich: Die Kandidatin fürs SP-Präsidium hat genug davon, als «Anhängsel von Cédric Wermuth» und Schlimmeres bezeichnet zu werden.
Das Wichtigste in Kürze
- SP-Nationalrätin Mattea Meyer wehrt sich dezidiert gegen Vorwürfe von rechts.
- Unterstellungen à la «junge linke Frau ohne Ahnung» gingen nicht spurlos an ihr vorbei.
- Sie sei kein «Anhängsel von Cédric Wermuth», mit dem sie fürs SP-Präsidium kandidiert.
Peng, der sitzt: Die Rechten würden es nicht als Arbeit anerkennen, dass sie ihre Tochter gemeinsam mit ihrem Partner betreute. Die Rechten würden Kinder im Lebenslauf halt lieber unter «Hobby» aufführen. SP-Nationalrätin Mattea Meyer kontert die Vorwürfe, sie sei eine «junge linke Frau ohne Ahnung» jetzt auf ihrer Website. Denn das Bild, das hier von ihr gezeichnet werde, gehe nicht spurlos an ihr vorbei.
Kein Anhängsel von Cédric Wermuth
Keine Spuren hinterlassen habe dagegen sie selbst: Das sei einer der gängigen Vorwürfe, die sie zu hören bekomme, schreibt Meyer. Sie sei bei der gemeinsamen Kandidatur fürs SP-Präsidium lediglich das Anhängsel von Cédric Wermuth. Jetzt platzt ihr der Kragen: «Wir lassen uns nicht klein reden», schimpft Meyer schon im Titel..
Sie kontert die Vorhaltungen, sie habe nie gearbeitet, keine Firma geleitet, komme als Berufspolitikerin direkt vom Hörsaal in den Ratssaal. Die Kritiker vergässen wohl, dass die SP Bezirk Winterthur unter ihrer Co-Führung von 25 auf über 30 Prozent gewachsen sei. Zudem habe sie mitgeholfen, die Juso zu einer referendumsfähigen Organisation aufzubauen.
Mattea Meyer will nicht ideologisch sein
Damals habe sie nebst Studium als Anwaltssekretärin in einer Wirtschaftskanzlei gearbeitet. Jetzt als Mutter, Nationalrätin und Präsidentin des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks. Man merkt: Meyer muss sich rechtfertigen – und das liegt ihr nicht. Über sich selbst öffentlich zu reden, das mache sie nicht oft.
Lieber redet sie von ihren Träumen, die grösser seien als die kleinen Schritte, die das Parlament mache. «Ideologisch», «fundamentalistisch» oder gar «marxistisch» will sie deswegen nicht sein, sondern sehr wohl kompromissbereit und kompromissfähig.
Wahlkampf für SP-Präsidium
Es scheint sich einiges aufgestaut zu haben bei Mattea Meyer. Speziell wohl gerade jetzt, während der Kandidatur fürs SP-Präsidium. Meyer hat die für niemanden leichte Aufgabe, neben «Schattengeneral» Cédric Wermuth (Zitat «Die Zeit») zur Geltung zu kommen.
Die Retourkutsche gegen Vorwürfe aus dem rechten Lager hat damit vordergründig nichts zu tun. Oder ist es auch Werbung in eigener Sache? Als Adressaten dürfen sich SP-Mitglieder sicher mitgemeint fühlen. Ob sich mit dem Aufbegehren gegen Klischees der weltfremden Berufspolitikerin Stimmen holen lassen, steht auf einem anderen Blatt.