Medienkonferenz von Simonetta Sommaruga: Andri Silberschmidt entschuldigt sich
Der Abstimmungskampf zum Geldspielgesetz startete diese Woche mit einem Eklat. Nun entschuldigt sich Referendumsführer Andri Silberschmidt bei den Behörden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Präsident der Jungfreisinnigen crashte Simonetta Sommarugas Abstimmungs-Medienkonferenz.
- Dafür kassierte Andri Silberschmidt einen Rüffel vom Bundesratssprecher persönlich.
- Nun entschuldigt sich der 24-jährige und verspricht: Das wird nie mehr vorkommen!
Am 10. Juni entscheidet die Bevölkerung über das Geldspielgesetz, kurz GSG. Die beiden wichtigsten Protagonisten: Justizministerin Simonetta Sommaruga, die sich für die neuen Regeln einsetzt, und Andri Silberschmidt, der Präsident der Jungfreisinnigen.
Der 24-jährige hat mit anderen Jungparteien zusammen erfolgreich das Referendum ergriffen und somit die Abstimmung erzwungen. Am Montag startete Sommaruga ihre Kampagne mit der bundesrätlichen Medienkonferenz.
Schriftliches Sorry an die Bundeskanzlei
Silberschmidt hatte sich im Schlepptau eines Journalisten ins Medienzentrum des Bundeshauses «geschmuggelt» und der SP-Magistratin gar öffentlich eine Frage gestellt. Letzteres ist gemäss Reglement verboten, ersteres zumindest umstritten (Nau berichtete).
Am Tag nach der Schelte von Bundesratssprecher André Simonazzi sagt der jungfreisinnige Politiker nun: «Es tut mir leid.» Er habe sich nach der Nau-Recherche mit einem Email an die Bundeskanzlei gewandt und sich entschuldigt.
Silberschmidt: Keine böse Absicht
Silberschmidt beteuert: «Es steckte wirklich keine böse Absicht hinter der Aktion.» Er habe sich vor dem Trip nach Bern schlicht zu wenig informiert. «Das wird nicht mehr vorkommen», verspricht er.
Sicher ist: Den Passus im Reglement unter Kapitel 4, Ziffer 8, Absatz 3 war auch den Behörden teilweise fremd. Sommarugas Kommunikationschef Guido Balmer jedenfalls kannte ihn nicht.
Die Bundesrätin und der talentierte Nachwuchspolitiker dürften bald erneut aufeinander treffen. Dann gilt es auch keine lästigen Reglement des Bundes zu beachten. Silberschmidt gibt sich jedenfalls kämpferisch: «Wir werden in den kommenden Wochen mit anderen Jungparteien aufzeigen, dass es falsch ist, mittels Internetsperren ein Casino-Kartell zu schaffen.»