Nationalrat

Mitte-Nationalrat Blunschy: Efas – nutzen wir die Chance!

Dominik Blunschy
Dominik Blunschy

Obwalden,

Mitte-Nationalrat Dominik Blunschy spricht in seinem Gastbeitrag über die Gesundheitsreform. Er findet die Idee simpel und effektiv.

Dominik Blunschy
Dominik Blunschy sitzt für die Mitte SZ im Nationalrat. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 24. November 2024 stimmt die Schweiz über die Vorlage zur Gesundheitsreform ab.
  • Dominik Blunschy (Mitte SZ) äussert sich im Gastbeitrag zur Vorlage, der er zustimmt.
  • Diese sei sinnvoll, denn sie beseitige einen Fehlanreiz im Gesundheitswesen.

Mit der einheitlichen Finanzierung können wir einen altbekannten Fehlanreiz im Gesundheitswesen endlich beseitigen. Die Idee ist simpel und effektiv.

Reformen des Schweizer Gesundheitswesens hatten es in der Vergangenheit schwer. Im Parlament verhinderten Einzelinteressen dringend notwendige Kompromisse. Das Volk wiederum will keine grossen Anpassungen und schon gar keine Leistungseinschränkungen. Es hat in den letzten Jahren alle grösseren Reformen versenkt.

Unterdessen steigen jedoch die Krankenkassenprämien und belasten uns alle immer stärker. Lösungen sind dringend gefragt.

Findest du die Gesundheitsreform sinnvoll?

Mit der einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (Efas) liegt ein einfacher Vorschlag auf dem Tisch. Mit der unterschiedlichen Finanzierung, etwa von Arztleistungen und Spitalaufenthalten, soll endlich Schluss sein. Warum ist das wichtig?

Fehlanreiz für stationäre Aufenthalte eliminieren

Erstens beseitigt die Reform einen Fehlanreiz, der dazu führt, dass Leistungen stationär statt ambulant erbracht werden. Weil die Krankenkassen ambulante Eingriffe zu hundert Prozent selbst bezahlen müssen, haben sie keinen Anreiz, diese zu fördern.

Stattdessen vergüten sie gerne die teureren stationären Eingriffe, an denen sich die Kantone finanziell beteiligen. Das verteuert das Gesundheitswesen, weil gleiche Eingriffe ambulant oder stationär durchgeführt werden könnten, letztere aber wesentlich teurer sind.

Ein Beispiel: Eine Leistenbruch-OP mit einer oder mehreren Übernachtungen kostet durchschnittlich fast 6000 Franken, ambulant etwas mehr als 4000 Franken.

Eliminieren wir diesen Fehlanreiz, nehmen die ambulanten Behandlungen zu und das Gesundheitswesen wird insgesamt entlastet.

Krankenkasse Finanzierung Reform
Am 24. November 2024 stimmt die Schweiz über die Vorlage zur Gesundheitsreform ab. (Symbolbild) - keystone

Zweitens beteiligen sich die Kantone dank der Reform neu an den ambulanten Kosten. Und diese steigen massiv stärker an als die stationären.

Sprich: Die Mehrkosten werden künftig zu einem grösseren Teil von den Kantonen getragen. Das entlastet die Prämien.

Nicht revolutionär, aber trotzdem sinnvoll

Diese zwei Effekte revolutionieren das Gesundheitswesen nicht. Sie sind aber sinnvoll und führen zu geschätzten Einsparungen von bis zu 440 Millionen – ohne Leistungseinschränkungen. Nutzen wir diese Chance.

***

Zur Person: Dominik Blunschy (*1987) ist seit 2023 für die Mitte im Nationalrat. Dort repräsentiert er den Kanton Schwyz. Von Beruf ist Blunschy Leitender Ingenieur und IT-Berater.

Kommentare

User #5933 (nicht angemeldet)

NEIN - eine weitere Wundertüte und niemand kennt die Auswirkung des Inhaltes - NEIN

User #5231 (nicht angemeldet)

Ich bin aus drei Gründen gegen die EFAS-Vorlage. Erstens: Die Vorlage stammt vom Krankenkassenverband Curafutura. Er hat im Parlament ein starke Lobby. Die Kantone waren erst dafür, als sie ihre Verantwortung (bei der Bezahlung!) für die Pflege abschieben konnten. Das führt nun zu höheren Prämien und Kosten für die Versicherten. Zweitens: Es drohen Verschlechterungen bei der Qualität der Pflege, weil sich die Kantone aus der Verantwortung ziehen. Das ist das Gegenteil von dem, was die Bevölkerung wollte, als sie der Pflegeinitiative zustimmte. Drittens: Die Zeche der EFAS-Vorlage bezahlen die Versicherten, die Patientinnen und die Beschäftigten im Gesundheitssektor – auch durch zusätzlichen Druck auf die Arbeitsbedingungen. Die kritische Lage der Zentrumsspitäler wird sich noch verschärfen. Also: EFAS Nein.

Weiterlesen

roth
269 Interaktionen
Elisabeth Baume-Schneider
106 Interaktionen
Pflegepersonal
9 Interaktionen

Mehr Nationalrat

Schutzstatus S
17 Interaktionen
x
13 Interaktionen
Zeitungen
29 Interaktionen

Mehr aus Obwalden

Obwalden
2 Interaktionen
Taschendiebstahl
1 Interaktionen
Erste private Autobahn Solaranlage
1 Interaktionen