Natalie Rickli «ärgert» sich über Ungeimpfte auf Intensivstation
Müssten bei Triagen im Gesundheitswesen ungeimpfte Covid-Patienten hinten anstehen? Natalie Rickli sagt, sie verstehe die Wut. Zurzeit sei es aber kein Thema.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer keine Covid-Impfung hat und sich mit dem Virus ansteckt, landet eher im Spital.
- Es wird nun gefordert, dass ungeimpfte Covid-Patienten nicht mehr Vorrang haben sollen.
- Natalie Rickli, Gesundheitsdirektorin Zürich, versteht den Frust.
Die Spitäler und Intensivstationen mussten in den letzten Wochen zahlreiche Covid-Patienten aufnehmen. An einigen Orten waren und sind immer noch die meisten Patienten nicht gegen das Coronavirus geimpft. Für viele, insbesondere für Befürworter der Impfstoffe, ist das unverständlich.
Schon vor einiger Zeit wurde die Frage des Behandlungsvorrangs heiss diskutiert. Sollten ungeimpfte Covid-Patienten hinter den geimpften Patienten anstehen müssen? Ja, finden einige Mitglieder des Parlaments, unter anderem Gesundheitspolitikerin Ruth Humbel (Mitte).
Die Aargauerin forderte gegenüber Nau.ch, bei einer Triage der Patienten sollen Impfmuffel warten müssen. Aber nicht nur in der Politik wird das Unverständnis für freiwillig Ungeimpfte laut: SRF-Moderator Stefan Büsser musste ein entsprechender Tweet öffentlich rechtfertigen.
Natalie Rickli: «Acht Monate Zeit, um sich impfen zu lassen»
Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli schliesst sich dieser Mentalität an. Zwar fordert sie nicht explizit einen Vorrang für geimpfte Patienten. Rickli ist aber sichtlich frustriert. Im Interview mit «Telezüri» sagt sie: «Ich ärgere mich auch über die Leute, die jetzt acht Monate Zeit hatten, sich impfen zu lassen. Und jetzt auf den Intensivstationen liegen.»
Erste Operationen müssten nämlich schon verschoben werden, so die Zürcher Regierungsrätin. Es seien nicht lebenswichtige Eingriffe, weswegen sich die Frage einer Patienten-Triage nicht stelle.
Die Lage ändert sich jedoch schnell: Wie Nau.ch berichtete, kam es laut den Spitälern letzte Woche noch zu keinen Verschiebungen. Die Gesamtauslastungen sind seither wieder angestiegen, von 75 auf 80 Prozent.