Nationalrat genehmigt Rahmenkredit für globalen Umweltschutz
Das Wichtigste in Kürze
- Der Nationalrat bewilligt als Zweitrat den Rahmenkredit «Globale Umwelt».
- Er hiess den Kredit mit 130 zu 65 Stimmen gut, gegen den Willen der SVP.
Die Schweiz wendet in den nächsten vier Jahren rund 148 Millionen Franken für den weltweiten Umweltschutz auf. Der Nationalrat hat am Freitag als Zweitrat den Rahmenkredit «Globale Umwelt» genehmigt.
Er hiess den Kredit mit 130 zu 65 Stimmen gut, gegen den Willen der SVP.
Damit kann die Schweiz ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen und ihre Beiträge an vier Fonds erneuern. Der Umfang des Rahmenkredits entspricht jenem für die letzten vier Jahre. Die Beiträge werden an die öffentliche Entwicklungshilfe angerechnet.
Nationalrat billigt Durchführungskredit für rund drei Millionen
118 Millionen Franken sind für den Globalen Umweltfonds GEF bestimmt. Rund 14 Millionen Franken sollen in den multilateralen Ozonfonds fliessen, 13 Millionen in zwei Klimafonds. Hinzu kommt ein Durchführungskredit von rund 3 Millionen Franken.
Der GEF hat seit 1991 über 16 Milliarden US-Dollar an Entwicklungsländer ausgeschüttet. Das Geld floss in Projekte zu Klimaschutz, Biodiversität, Gewässer- und Bodenschutz sowie zum Umgang mit Chemikalien und Abfällen. So wurden etwa 3300 Naturgebiete unter Schutz gestellt und 940 Projekte zur Verminderung von Treibhausgasemissionen durchgeführt.
Gegen den Beitrag der Schweiz an die Fonds stellte sich die SVP. Bereits zum siebten Mal, wie Nationalrat Felix Müri (SVP/LU) sagte. Das seien reine Umverteilungstöpfe, kritisierte er. Ein grosser Teil des Geldes fliesse in die Bürokratie, und viele Projekte brächten nichts.
Mit dieser Haltung stand die SVP jedoch alleine da. Die anderen Fraktionen halten die Beteiligung der Schweiz für sinnvoll. Oft heisse es, die Schweiz alleine könne nichts tun.
Dieser Kredit ermögliche ein gemeinsames Vorgehen. Manche Länder verfügten nämlich nicht über die Mittel, um gegen Umweltprobleme vorzugehen.
Sommaruga: Schweiz stärker von Klimawandel betroffen
Umweltministerin Simonetta Sommaruga gab zu bedenken, es sei im ureigenen Interesse der Schweiz, dass weltweit Umweltanliegen stärker berücksichtigt würden. Am deutlichsten sehe man das beim Klimawandel, von dem die Schweiz stärker betroffen sei als andere Länder.
Zur Wirksamkeit der Projekte sagte Sommaruga, diese werde laufend von unabhängiger Stelle geprüft. Das koste etwas.
Die Kritiker müssten sich entscheiden. Verlangten sie wirksame Projekte, brauche es eine gute Prüfung. Dann sollten aber nicht die Kosten dafür kritisiert werden.