Die Woche hatte nicht viel Erfreuliches zu bieten. Alte Rezepte zum Optimismus, neu interpretiert, helfen da ab.
Wohlgroth alles wird gut
Hoffnung und Ursache? Aufschriften beim in den 90er-Jahren besetzten Wohlgroth-Areal in Zürich. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Diese Woche hagelte es nur so an schlechten Nachrichten.
  • CS-Debakel, Spitalschliessungen – es kann nur noch besser werden.
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Dass der Freitag verregnet und trüb daherkommt, ist ja grad noch das Tüpfelchen aufs «i». Die Woche hatte es in sich, was schlechte Neuigkeiten anbelangt. Die Steigerung diesbezüglich von Montag bis Freitag fand nicht nur meteorologisch statt. Aber zum Glück gibt es Ostern!

Zuoberst natürlich die «Rettung» der Credit Suisse mit all ihren Rattenschwänzen: Was wird mit den Tausenden von Jobs und warum gibt es keine Gesetze gegen menschliches Unvermögen? Hat Ex-Finanzminister Ueli Maurer wirklich 2018 den Bankiers gesagt, Regulierungen seien doof und Eigenverantwortung das einzig Richtige?

Auch Panzerwagen sind nicht eigenverantwortlich

Dann ist im Ukraine-Krieg auch noch ein Schweizer Panzerwagen aufgetaucht. Nicht, dass die Schweiz da irgendetwas dafürkönnte: Wir haben immer gesagt, dass das nicht passieren soll. Aber auf uns hört ja keiner. Nicht mal ein Panzerwagen.

ukraine eagle
Ein Eagle I der Mowag aus Kreuzlingen TG wurde in Awdijiwka entdeckt. - Twitter /@chilichrissy

Um Jobs und um unsere Gesundheit machen wir uns seit Mittwoch Sorgen: Die Inselgruppe muss zwei Spitäler schliessen, weil kein Geld und kein Personal. Kein Geld, darum wird auch eins der neuen Gebäude des Inselspitals jetzt nicht gebaut. Aber die Patienten aus den geschlossenen Spitälern sollen dort dennoch behandelt werden.

Inselgruppe Jocham Ming Pulver
Inselgruppe: Direktionspräsident Uwe E. Jocham (mit Hut), Mediensprecherin Petra Ming und VR-Präsident Bernhard Pulver posieren 2021 für einen Artikel mit dem Titel «Das Schiff der Insel haben wir sicher durch die stürmische See navigiert». - inselgruppe.ch

Obwohl sogar die Spitalleitung selbst sagt: Wir haben Mühe, Fachkräfte zu finden und werden damit je länger je mehr Mühe haben. Wie so die Millionenschulden jemals verschwinden sollen, weiss wohl nur der Hut von Uwe E. Jocham.

Man hat es nicht leicht, als Kredit-Schweiz

Unterdessen wollen die Grünen die CS-Führung auch noch vor Gericht zerren. Der Bundesrat soll am Gängelband der USA die UBS zum Credit-Suisse-Kauf «überredet» haben. Die Nationalbank erhöht den Leitzins. Und ex-CS-Chef Tidjane Thiam ist es so langweilig, er schreibt schon Gastartikel für die Financial Times. Haben wir denn noch nicht genug gelitten?

Tidjane Thiam Credit Suisse
Tidjane Thiam, damaliger CEO der Credit Suisse, während der Medienkonferenz vom 23. Juli 2015. - Keystone

Nein, denn nun lesen wir auch noch die Leserkommentare von mitfühlenden Mitmenschen aus dem Ausland. Zürich macht ein Cannabis-Pilotprojekt? «Oh, Switzerland», also kurzer Abstecher zu Schoggi und Sackmesser und dann «ach, die haben ja eh noch alles Nazi-Gold».

Dann mokieren sich auch noch Impfgegner über die «SRF Arena» zur Behinderten-Session. Und die künstliche Intelligenz «ChatGPT» gibt es neu auch als Browser-Plugin. Heisst: Sie kann jetzt nicht nur das Web lesen, sondern auch das Web schreiben. Hoffentlich sagt jetzt niemand «Eigenverantwortung».

Die Retter der guten Laune liegen leider im Gips

Soll man darob den Panzerwagen ins ukrainische Kornfeld werfen? Ist Hopfen und Hanf verloren? Oder der Glaube an das Gute im Browser-Plugin?

Ein bekennender Atheist eilt der guten Laune zu Hilfe und erinnert an das Leiden Christi. Denn diesem gedenken wir ja schliesslich jedes Jahr im Osterstau. Und dieses diente einst als Inspiration zum kindischsten Gute-Laune-Ohrwurm für Erwachsene.

Nur, dass der Atheist diesen uns in neuer Aufmachung präsentiert. Ex-Monty-Python John Cleese rettet den Tag mit seinem Internetfundstück, wie man trotz schlechten Voraussetzungen doch noch reüssieren kann. Vier Musiker interpretieren «Always look on the bright side of life», trotz diverser eingegipster Gliedmassen. Die Oster-Passion für verhagelte Freitage.

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