Parmelin dämpft Hoffnung auf Corona-Lockerungen
Bundespräsident Guy Parmelin dämpft die Hoffnungen auf rasche und grosse Lockerungen der Corona-Massnahmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundespräsident Guy Parmelin glaubt nicht an rasche Lockerungen der Corona-Massnahmen.
- Mit Besuchen von Restaurants und anderen Veranstaltungen müsse die Schweiz noch zuwarten.
Bundespräsident Guy Parmelin dämpft die Hoffnungen. Rasche und grosse Lockerungen der Corona-Massnahmen seien nicht zu erwarten. Die Entwicklung der Pandemie im Ausland und in der Schweiz liessen wenig Spielraum. Dies sagte Parmelin in einem Interview mit der «SonntagsZeitung».
Mit Lockerungen für private Treffen habe der Bundesrat einen Schritt getan. Mit Besuchen von Restaurants und anderen Veranstaltungen müsse die Schweiz aber noch zuwarten. Er verstehe die Ungeduld und den Unmut in der Bevölkerung.
Ausschreitungen verurteilt
Und er sehe, dass die Landesregierung vielen Leuten kaum eine Perspektive geben könne, weil das Virus dominiere. Er hoffe, dass die Bevölkerung ruhig und geduldig bleibe.
Mühe mache ihm, dass das Gesprächsklima immer ruppiger und kompromissloser werde. Ausschreitungen wie etwa in St. Gallen verurteile er scharf.
«Ich appelliere an alle, dass sie die Disziplin, die sie bis jetzt gezeigt haben, beibehalten. Wir müssen uns jetzt noch einmal zusammenreissen. Aber wir können auch darauf vertrauen, dass sich die Lage mit den voranschreitenden Impfungen stabilisieren wird und mit dem Sommer eine gewisse Normalität einkehrt», sagte Parmelin.
Auf die Frage, was er vom Vorschlag halte, wenn nur negativ getestete Personen an grösseren Anlässen teilnehmen könnten, sagte der Bundespräsident, das sei eine interessante Möglichkeit. Der Bundesrat solle das für einen nächsten Öffnungsschritt prüfen.
Parmelin plädiert für engere Kooperation in Europa
Im übrigen plädiert Parmelin für eine engere Kooperation in Europa. Zusammen mit seinen Amtskollegen Bruno Le Maire in Frankreich und Peter Altmaier in Deutschland habe er die Idee einer stärkeren Zusammenarbeit diskutiert.
Die Schweiz könne zum Beispiel mithelfen, in Europa eine breit abgestützte Impfindustrie aufzubauen. Die Schweiz habe jedenfalls gute Voraussetzungen, hier eine Schlüsselrolle zu spielen. Es brauche offene Märkte und eine Koordination in Europa.