Parmelin und Rösti: Energiemangellage im Winter verhindern

Aglaja Bohm
Aglaja Bohm

Bern,

Auf die Schweiz kommt ein harter Winter zu: Verschiedene Faktoren trüben die Aussichten für die Energieversorgung. Es braucht Konzepte, finden die Bundesräte.

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Die Bundesräte Guy Parmelin und Albert Rösti (beide SVP) verfolgen die Konferenz über die Energieaussichten für den Winter 2024, - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz konnte vergangenen Winter eine Energiemangellage knapp verhindern.
  • Ein trockener Sommer und ein kalter Winter könnten die Aussichten dieses Jahr ändern.
  • Unter den Bundesräten herrscht Einigkeit: Es braucht griffige Konzepte zur Vorsorge.

Am Donnerstag haben Bundesräte Albert Rösti und Guy Parmelin mit Vertreterinnen und Vertretern der Kantone, Städte und Gemeinden Bilanz aus dem vergangenen Winter gezogen. Gemeinsam richten sie nun den Blick auf den Winter 2023.

Im vergangenen Winter geriet die Schweiz trotz prekären Energieverhältnissen zwar nicht in eine Mangellage. Das Ziel, 10 Prozent Strom zu sparen, wurde aber deutlich verpasst: Schliesslich wurden nur vier Prozent geschafft. Beim Gas hingegen konnte das Ziel um 39 Prozent übertroffen werden.

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Die beiden Bundesräte wollen mit verschiedenen Massnahmen eine Mangellage für den kommenden Winter vorbeugen. - keystone

Zur Verbrauchsreduktion haben laut Medienmitteilung des Bundes warme Witterung und gestiegene Gas- und Strompreise beigetragen. Höhere Preise seien insbesondere für die Industrie ein wesentliches Signal zur Senkung des Verbrauchs gewesen. Ebenso sind 60 Prozent der rund 800 Betreiber von Zweistoffanlagen der Empfehlung des Bundesrats gefolgt, von Gas auf Heizöl umzusteigen.

Um Reservekapazitäten bereitzustellen, hat der Bund vergangenen Winter drei Reservekraftwerke unter Vertrag genommen und eine Wasserkraftreserve angelegt. Gasreserven und Gasspeicherkapazitäten wurden wiederum im Ausland beschafft.

Stolpersteine für kommenden Winter

Diesen Winter könnte es aber wieder brenzlig werden: Der schneearme Winter hat dazu geführt, dass weniger Schmelzwasser zur Füllung der Speicherseen bereitsteht. Falls zusätzlich ein trockener Sommer auf die Schweiz zukommt, könnte im Sommer weniger Strom aus Wasserkraft und Kernkraftwerken produziert werden.

Überdies steigt in Asien die Nachfrage nach Flüssiggas, in Norwegen sind Wartungsarbeiten an der Gasinfrastruktur geplant. Für die Befüllung europäischer Gasspeicher könnte dies zu Schwierigkeiten führen.

Denken Sie, die Schweiz gerät kommenden Winter in eine Energie-Mangellage?

Deutschland hat seine letzten drei Kernkraftwerke ausser Betrieb genommen, in Frankreich kommt es immer wieder zu technischen Problemen und Stillständen im Bereich der Kernenergie. Und: Der kommende Winter könnte deutlich kälter ausfallen.

An der heutigen Veranstaltung der Winter-Energiespar-Initiative waren sich Rösti und Parmelin und die in der Energiespar-Allianz vertretenen Kantone, Städte und Gemeinden einig: Mit Blick auf die Herausforderungen des kommenden Winters müssten die Sparanstrengungen aufrechterhalten und die Konzepte für Vorsorgemassnahmen weiterentwickelt und umgesetzt werden. Nur auf diese Weise könne eine Energiemangellage verhindert werden.

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