Pläne des Bundesrats: Grossanlässe bis März 2021 verboten?

Simon Binz
Simon Binz

Bern,

Das Verbot von Grossanlässen in der Schweiz könnte bis März 2021 verlängert werden. Der Bundesrat erwäge nämlich eine Verlängerung der 1000-Personen-Limite.

märz 2021 pläne
Damals war Corona noch kein Thema: Die Fans feiern den Sieg ihrer Mannschaft nach dem Meisterschaftsspiel der Super League zwischen GC und dem FCZ im Letzigrund im Juli 2017. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz wurde mit der Aufhebung des Grossanlass-Verbots per Ende August gerechnet.
  • Offenbar hat der Bundesrat aber den Kantonen und Verbänden drei Vorschläge unterbreitet.
  • Die strikteste Regelung sieht etwa eine Verlängerung bis 31. März vor.

Der Schweizer Sport- und Eventbereich war zuletzt zuversichtlich. Man rechnete damit, dass das wegen der Corona-Pandemie verhängte Grossanlass-Verbot Ende August aufgehoben wird.

Das würde bedeuten: Ab September wären Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern endlich wieder erlaubt. So etwa Fussballspiele mit Tausenden von Zuschauern oder auch Konzerte vor grossem Stadionpublikum.

Konzert Metallica
Das Konzert von Metallica im Letzigrund im Mai 2019. - keystone

Doch der Optimismus der Branchen könnte verfrüht gewesen sein. Der «Tages-Anzeiger» berichtet am späten Dienstagabend, dass der Bundesrat erwäge, die 1000-Personen-Limite bis Ende März 2021 zu verlängern.

Pläne des Bundesrats: Drei Vorschläge

Ein Entscheid ist jedoch noch nicht gefallen. Dieser wird frühestens am 12. August, wenn der Bundesrat aus den Sommerferien zurückkehrt, erwartet. Laut dem «Tages-Anzeiger» befinden sich bei den Kantonen und Verbänden drei Vorschläge in der Vernehmlassung:

1. Das Bundesamt für Gesundheit schlägt ein vollständiges Verbot für alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Personen bis zum 31. März 2021 vor.

2. Anlässe mit über 1000 Personen sollen bewilligungspflichtig werden (ebenfalls bis Ende März).

3. Das Grossanlass-Verbot wird per 31. August vollständig aufgehoben.

Eine vollständige Öffnung ist gemäss Insidern unwahrscheinlich, heisst es in dem Bericht weiter. Bessere Chancen würden der Variante 2 eingeräumt, der Bewilligungspflicht. So würde es primär den Kantonen überlassen, wie streng die Limite angewandt würde.

Constantin: «Ende des professionellen Sports»

Laut dem Artikel wurde die Information zur Verlängerung bis März 2021 am Dienstag an einer Medienkonferenz des Hockeyclubs Lausanne publik.

FC Sion Christian Constantin
Sion-Präsident Christian Constantin fände es sinnvoll pro Tribüne 1000 Leute zu erlauben, statt bloss 1000 Personen zu einem Spiel zuzulassen. - Keystone

Der Verwaltungsratspräsident habe gegenüber den Medien dabei betont: Ein strenges Verbot bis im nächsten Frühjahr sei für den Club «unmöglich». Gemäss Patrick de Preux könnte Lausanne unter diesen Bedingungen «nicht überleben».

Auch für viele weitere Profi-Klubs könnte sich eine Verlängerung des Verbots und damit bedeutende Ausfälle bei den Zuschauer-Einnahmen verheerend auswirken. Entsprechend ist man in der Branche alarmiert.

Sion-Präsident Christian Constantin sähe bei einer strikten Obergrenze über viele weitere Monate hinweg sogar das «Ende des professionellen Sports». Auf Anfrage der Zeitung sieht er seine Befürchtungen bestätigt, die er von Beginn der Krise an hegte.

Swiss Football League zur Verlängerung bis März 2021

Die Swiss Football League (SFL) weiss offenbar seit zehn Tagen über die Pläne des Bundesrates Bescheid. Am Mittwoch will man offiziell Stellung beziehen.

Claudius Schäfer
Claudius Schäfer, CEO der Swiss Football League. - Keystone

Die SFL hofft laut dem Bericht darauf, dass die Kantone einen gewissen Spielraum erhalten. Als Ziel hat die Liga, das mit Hilfe von Schutzkonzepten 50 Prozent der Stadionkapazität genutzt werden können.

Im Fussball soll die neue Saison am 12. und im Eishockey am 18. September beginnen.

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