Auch das Zürcher Sechseläuten fällt wegen des Coronavirus ins Wasser. Die Zünfte zeigen sich enttäuscht, haben jedoch Verständnis für die besondere Lage.
Sechseläuten Coronavirus
Zum ersten Mal seit 150 Jahren findet das traditionelle Sechseläuten aufgrund des Coronavirus nicht statt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch das Sechseläuten fällt wegen dem Coronavirus ins Wasser.
  • Seit 150 Jahren hat es keinen Totalausfall der Festlichkeiten gegeben.
  • Zünfte rechnen mit Schäden im fünfstelligen Bereich.
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Das Coronavirus und die damit zusammenhängenden Massnahmen des Bundes hinterlassen ein grosses Loch in der Schweizer Kulturlandschaft. Auch das traditionelle Zürcher Sechseläuten muss im Rahmen dieser Massnahmen abgesagt werden. Das erste Mal seit Beginn der langjährigen Tradition.

Der Kommunikationsverantwortliche des Sechseläutens, Victor Rosser, bedauert den Entscheid zwar sehr, betont aber: «Man kann aus Solidaritätsgründen kein solches Fest feiern, während andere um ihre Existenz bangen müssen.»

Coronavirus lässt Sechseläuten platzen

«Es ist tatsächlich so, dass in den letzten 150 Jahren kein Sechseläuten komplett ausgefallen ist», bestätigt Rosser. Zwar hätten um die letzte Jahrhundertwende die Umzüge auch nur alle vier Jahre stattgefunden. Doch einen Totalausfall wie diesen gab es bisher noch nie.

Sechseläuten
Auch der traiditionelle Umzug fällt wegen des Coronavirus aus. - Keystone

Für die Zürcher Zünfte bedeutet dies aber vor allem eins; ganze zwei Jahre an Vorbereitungen fallen mit dem Grossanlass-Verbot ins Wasser. Einen kleinen Lichtblick gibt es aber, viele Vorbereitungen können für das nächste Jahr verwendet werden.

Rosser erklärt weiter: «Auch der Gastkanton Uri wird nächstes Jahr mit von der Partie sein. Der Gastkanton für 2021, Appenzell Ausserrhoden wird in diesem Falle wohl auf 2022 verschoben.»

Es wird mit Schäden im fünfstelligen Bereich gerechnet

Zwar würden einzelne Zünfte etwas im privaten Rahmen veranstalten, um das Sechseläuten am Montag doch etwas zu zelebrieren, aber im Grossen und Ganzen würden keine Feierlichkeiten stattfinden.

«Wir haben uns vor 5 Wochen überlegt, den Böögg einfach ohne Publikum zu verbrennen, jedoch würde das unserer Meinung nach das falsche Signal nach aussen senden», so Rosser.

Sechseläuten
Man hat sich innerhalb der Zünfte überlegt, ob man trotzdem einen Böögg verbrennen sollte, hat sich aber dagegen entschieden. - Keystone

«Alle Einnahmen fallen praktisch weg, aber viele Ausgaben sind ja geblieben. Wir rechnen mit einem Schaden im fünfstelligen Bereich. Durch die frühe Absage konnten wir das Schlimmste abwenden und den bleibenden Schaden können wir tragen.» Rosser schätzt sich hier glücklich.

Im Gegensatz zu der Basler Fasnacht hätten sie glücklicherweise fünf Wochen im Voraus den Bescheid bekommen. «So konnten wir entsprechende Massnahmen ergreifen.»

Sechseläuten
Besucher halten sich während der Verbrennung des Böögg die Ohren zu. - Keystone

Trotzdem können die Zünfte die Absage nachvollziehen und respektieren die Massnahmen. «Wir haben definitiv Verständnis für diese ausserordentliche Situation. Wenn sogar die EM und die Olympiade wegen dem Coronavirus verschoben werden, macht es auch Sinn, dass das Secheseläuten nicht stattfindet.»

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