Politische Bildung kommt für Nationalratspräsident zu kurz
Nationalratspräsident Nussbaumer kritisiert die mangelnde politische Bildung. Vor allem das Verständnis für den bilateralen Weg müsse gestärkt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nationalratspräsident Nussbaumer kritisiert die politische Bildung in der Schweiz.
- Es sei nicht einfach, Europa zu verstehen.
- Dennoch werde das Volk mehrmals über den bilateralen Weg entscheiden.
Der Bundesrat hat nach Ansicht von Nationalratspräsident Eric Nussbaumer zuletzt zu wenig für die politische Bildung der Bevölkerung getan. «Europa zu verstehen, ist nicht einfach», sagte Europapolitiker Nussbaumer in einem Interview.
Die politische Bildung müsse in der Schule und in der ausserschulischen Bildung gestärkt werden, forderte der Baselbieter SP-Politiker in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der «Schweiz am Wochenende».
Europäisierung sei komplex
Konkret geht es Nussbaumer um das Verständnis für den bilateralen Weg mit der Europäischen Union. Darüber werde das Schweizer Stimmvolk mehrmals demokratisch entscheiden. Die Europäisierung sei komplexer als man denke und die Geschwindigkeit hoch, sagte er.
Die Schweiz sei ein Land, das von einer Volksabstimmung zur nächsten husche. Es glaube, «mit Kampagnen und Pros und Kontras genug Verständnis für die europapolitischen Prozesse zu schaffen», sagte der Nationalratspräsident. Nach einer Abstimmungskampagne sei alles wieder vorbei. «Diesen Kreislauf sollten wir durchbrechen», sagte Nussbaumer.
Der Europapolitiker hat sich in der Vergangenheit für eine Annäherung der Schweiz an die Europäische Union ausgesprochen. Nussbaumer ist Präsident der Europäischen Bewegung Schweiz.