Politologe Vatter: Es war nicht nur eine «Anti-Ritter-Wahl»
Politologe Adrian Vatter analysiert den Erfolg von Martin Pfister: «Es war nicht nur eine Anti-Ritter-Wahl, man sah im Parlament durchaus auch seine Stärken.»
Für den Politologen Adrian Vatter ist der Erfolg von Martin Pfister nicht nur eine «Anti-Ritter-Wahl». Dem neuen Zuger Bundesrat sei es im Wahlkampf auch zunehmend gelungen, seine Stärken auszuspielen.
Pfister habe im Vorfeld der Wahl immer wieder auf seine Regierungserfahrung im Kanton Zug und seinen militärischen Grad als Oberst hingewiesen, so der Politologieprofessor der Uni Bern gegenüber Schweizer Fernsehen SRF. Er kenne die Kaserne besser als das Bundeshaus, sagte Pfister auch kurz nach der Wahl in seiner Dankesrede wieder.
«Es war also nicht nur eine Anti-Ritter-Wahl, man sah im Parlament durchaus auch seine Stärken», sagte Vatter.
Pfisters Position innerhalb des politischen Spektrums
Als «Zentrist» innerhalb der Mitte werde Pfister den Bundesrat zwar eher etwas mehr nach rechts rücken. So schaue er mehr aufs Sparen als die eher am linken Parteiflügel verortete Vorgängerin Viola Amherd. Aussen- und sicherheitspolitisch sei Pfister jedoch ähnlich offen wie die Walliserin, gerade auch, was geregelte Verhältnisse mit der EU angehe.
Gewonnen hat Pfister die Wahl laut Vatter, weil das rot-grüne Lager geschlossen für ihn gestimmt habe. Dazu seien wohl noch mindestens die Hälfte der Mitte-Stimmen sowie die Hälfte bis zwei Drittel aus dem freisinnigen Lager gekommen.
