Postauto rechnete auch im Auslandsgeschäft nicht sauber ab

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Bern,

Postauto räumt Fehler ein. Das Unternehmen hat auch bei ihren Auslandsgesellschaften in Frankreich und Liechtenstein nicht sauber abgerechnet.

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Busse der Postauto AG. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Postauto flossen Gewinne ins Auslandsgeschäft nach Frankreich und Liechtenstein.
  • So wurden vermutlich unrechtmässig erwirtschaftete Gewinne das Auslandsgeschäft aufgebaut.

Postauto hat auch bei ihren Auslandsgesellschaften in Frankreich und Liechtenstein nicht sauber abgerechnet. Die Wirtschaftlichkeit des Ausland-Engagements von Postauto sei unvollständig dargestellt worden, räumte die Post ein.

Vertiefte Abklärungen der Post hätten bestätigt, dass Postauto zwischen 2007 und 2012 dem damaligen Stammhaus verdeckt Gewinne ausgeschüttet habe. Dies sei in Form von nicht zulässigen Lizenzgebühren für das Nutzen der Marke Postauto gemacht worden, wie die Post am Dienstag in einem Communiqué mitteilte. Insgesamt flossen so im besagten Zeitraum rund 67 Millionen Franken von Postauto ins Stammhaus. Mit dieser Praxis seien die Gewinne der Postauto Schweiz AG tief gehalten worden.

Der Untersuchungsbericht des Anwaltsbüros Kellerhals Carrard zeige zudem, dass im Zeitraum der verdeckten Gewinnausschüttungen in den Konzern Geld «in ähnlichem Umfang» in das Auslandsgeschäft von Postauto investiert worden seien. Dies lege den Verdacht nahe, dass mit den unrechtmässig erwirtschafteten Gewinnen das Auslandsgeschäft aufgebaut wurde.

Verluste in Liechtenstein kaschiert

Die verdeckten Gewinnausschüttungen in das Stammhaus hätten keine Auswirkungen auf die Ergebnissituation der beiden Auslandsgesellschaften gehabt. Es seien aber bei CarPostal France wie auch bei Postauto Liechtenstein «gewisse Kosten» nicht belastet worden. Die damaligen «strategischen Entscheide» seien zwar rechtens, heute aber «kritisch zu beurteilen», hiess es in der Post-Mitteilung weiter.

Für Postauto Liechtenstein hätte es unter diesen Umständen in den vergangenen Jahren überhaupt kein positives Ebit gegeben. Angesichts dieser Erkenntnisse werde auch das künftige Engagement in Liechtenstein überprüft.

GPK verlangt weitere Auskünfte

Der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Ständerats reichen die bisherigen Informationen zum Postauto-Skandal nicht. Sie verlangt von den Verantwortlichen weitere Auskünfte.

Die zuständige Subkommission habe beschlossen, dem Verwaltungsrat der Post und der Postministerin eine Reihe von Fragen schriftlich zukommen zu lassen, teilte die GPK am Dienstag mit. Im August will die Kommission die Angelegenheit erneut erörtern.

Die GPK lässt sich seit Anfang Februar regelmässig über den Stand der Untersuchungen zur nicht gesetzeskonformen Buchungspraxis bei Postauto informieren. Postauto hatte jahrelang Gewinne verschleiert und dadurch zu hohe Subventionen von Bund und Kantonen bezogen.

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