Prämienschock: BAG Chefin wechselt «jedes Jahr zur billigsten Kasse»
Im «Eco Talk» auf SRF rät BAG-Direktorin den Zuschauerinnen und Zuschauern, regelmässig die Krankenkasse zu wechseln. So könnten Kosten eingespart werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Krankenkassenprämien steigen im Jahr 2023 um durchschnitllich 6,6 Prozent an.
- BAG-Direktorin Anne Lévy rät zum Kassenwechsel, um die günstigste Prämie zu erhalten.
- Tatsächlich könnten rund 900'000 Menschen in der Schweiz auf diese Weise Kosten einsparen.
Seit einer Woche steht fest: Die Krankenkassenprämien werden 2023 im Landesdurchschnitt um 6,6 Prozent ansteigen. Alain Berset und Anne Lévy betonen, die Entwicklung der Prämien müsse die Entwicklung der Kosten widerspiegeln.
Um den Prämienschock bestmöglich abzufedern, erteilt Anne Lévy deshalb im «Eco Talk» einen interessanten Rat. Auf die Frage danach, wie stark ihre Prämien heuer ansteigen würden, gibt die gebürtige Bernerin eine einfache Antwort.
Sie habe mit dem Prämienrechner des BAG überprüft, welche die günstigste Krankenkasse für ihre Grundversicherung sei. «Jetzt werde ich wechseln», verkündet Lévy.
Überhaupt meint die BAG-Direktorin, dass sie immer den günstigsten Anbieter wähle. «Wer Kosten einsparen möchte, sollte zu einer günstigeren Krankenkasse wechseln.»
Auf Twitter sind längst nicht alle einverstanden
In den sozialen Medien muss die BAG-Direktorin wegen ihres Ratschlages einiges an Kritik einstecken. Mehrere Nutzer weisen die Expertin darauf hin, dass sie mit ständigen Krankenkassenwechseln lediglich horrende Verwaltungskosten generiere.
Andere sind der Meinung, dass sie keine Zeit für einen derartigen Aufwand hätten. Schliesslich vertraten auch mehrere User die Ansicht, dass der Trick Lévys für chronisch Kranke keine Option darstelle.
Fachstellen raten zu Krankenkassenwechsel
Tatsächlich raten auch verschiedene Fachstellen zu einfachen Anpassungen, um Kosten einzusparen. So sollten erwachsene Versicherte stets die tiefste oder die höchste Franchise des Anbieters wählen. «Eine Franchise, die zwischen diesen beiden Werten liegt, lohnt sich aus finanzieller Sicht nicht», erklärt der Online-Vergleichsdienst «Moneyland.ch».
Überdies könnten gemäss einer Erhebung des Vergleichsdienst Comparis Versicherte immer noch durch einen Wechsel der Krankenkasse erhebliche Kosten einsparen. Auf diese Weise könnten rund 900'000 Menschen in der Schweiz ihre Krankenkassenprämien senken – um stattliche 40 Prozent.