Regula Rytz tritt ab – wer übernimmt die Grünen?

Christof Vuille
Christof Vuille

Bern,

Regula Rytz, die Politikerin der Stunde, gibt im Frühling das Parteipräsidium der Grünen ab. Wer steuert künftig die grüne Welle? In Frage kommen einige Namen.

Regula Rytz Grüne Wahlen
Grünen-Chefin Regula Rytz tritt nach dem Wahlsieg auf dem bisherigen Höhepunkt der Karriere als Parteichefin ab. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Regula Rytz gibt das Präsidium der Grünen im Frühling 2020 ab.
  • Für die Nachfolge kommen einige Namen in Frage. Kron-Favorit ist Balthasar Glättli.

Acht Jahre sind genug. Wenige Tage nach dem grandiosen Wahlsieg tritt Grünen-Chefin Regula Rytz als Parteipräsidentin zurück. Ihre Nachfolgerin – oder ihr Nachfolger – übernimmt eine Partei im Hoch.

Doch auch die Erwartungen sind hoch: Die erstarkten Grünen müssen in der neuen Legislatur liefern. Und 2023 das Rekord-Ergebnis bestätigen. In Frage für das Amt kommen einige Namen. Denkbar ist auch ein Co-Präsidium.

Regula Rytz Adèle Thorens
Ursprünglich führte Regula Rytz die Grünen im Co-Präsidium mit Adèle Thorens (rechts). - Keystone

Denn Regula Rytz trat das Amt zusammen mit der Waadtländerin Adèle Thorens an, die der Bernerin später das Feld überliess. Mit einem Co-Präsidium könnte die Partei zudem drohenden Streit um Geschlecht und Herkunft abwenden.

Glättli als Favorit für Nachfolge von Regula Rytz

Sicher scheint, dass sich das Kandidatenfeld nicht auf Frauen beschränken wird. In der Pole-Position befindet sich Fraktionschef Balthasar Glättli, der in den Tamedia-Zeitungen bereits Interesse bekundete.

Grüne Balthasar Glättli
Balthasar Glättli vor den Medien. - Nau

Auch sein Zürcher Kollege, Umweltwissenschaftler Bastien Girod, käme für das Amt in Frage. Er ist in der Fraktion aber nicht ganz so beliebt wie Glättli, heisst es in grünen Kreisen. So oder so halten sich die meisten Anwärter noch bedeckt.

Auch neugewählte grüne Frauen mit Chancen

Von den Frauen kommen ebenfalls einige in Frage. Darunter auch neu gewählte. Sollte Marionna Schlatter für den Kanton Zürich in den Ständerat gewählt werden, wäre sie die neue, starke Frau. Doch auch falls die Zürcher Kantonalpräsidentin mit dem Nationalrat vorlieb nehmen muss, hätte sie Chancen.

Marionna Schlatter Wahlen 2019
Marionna Schlatter ist Präsidentin der Zürcher Grünen. Und nun auch bald Nationalrätin. - zvg

Gleiches könnte für die frisch gewählte Manuela Weichelt Piccard gelten. Als langjährige Regierungsrätin bringt sie viel Erfahrung mit.

Manuela Weichelt-Picard Nationalrat
Die grüne Manuela Weichelt-Picard ist die erste Nationalrätin des Kantons Zug. - Nau

Und: Auch Regula Rytz wurde als Stadtberner Gemeinderätin rasch nach dem Bundeshaus-Einzug an die grüne Parteispitze beordert.

Möglich ist auch eine Präsidentin aus dem Kanton Baselland. Maya Graf steht mit 57 Jahren vor dem Einzug in den Ständerat. Sollte sie das schaffen, wären sowohl sie selbst wie auch Florence Brenzikofer in einer guten Ausgangslage.

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Das grünste Dorf der Schweiz, Oltingen. - Nau

Denn Brenzikofer würde für Graf in die Grosse Kammer nachrutschen. Als bereits amtierende Vize-Präsidentin könnte sie der Partei ein unverbrauchtes Gesicht geben. Ausserdem wohnt sie in der «grünsten» Gemeinde der Schweiz, Oltingen BL.

Anwärter aus der lateinischen Schweiz?

Gerade für den Fall einer Doppelspitze kursieren auch grüne Namen aus der lateinischen Schweiz.

lisa mazzone zivildienst parlament
Lisa Mazzone (Grüne), Genfer Ständerätin und Co-Präsidentni des Zivildienstverbandes Civiva settzt sich für den Zivildienst ein. - Keystone

Aus der Romandie steht Lisa Mazzone in den Startlöchern. Die Nationalrätin hat gute Chancen, in den Ständerat einzuziehen.

Greta Gysin Grüne Tessin
Die grüne Gewerkschafterin Greta Gysin sitzt neu für den Kanton Tessin im Nationalrat. - Keystone

Ebenfalls zu den neuen Stars der Grünen gehört Greta Gysin. Die Tessiner Gewerkschafterin spricht perfekt Schweizerdeutsch und könnte gerade in einem Co-Präsidium eine Möglichkeit darstellen. Die neue Partei-Spitze wird Ende März bestimmt.

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