Regula Rytz tritt ab – wer übernimmt die Grünen?
Regula Rytz, die Politikerin der Stunde, gibt im Frühling das Parteipräsidium der Grünen ab. Wer steuert künftig die grüne Welle? In Frage kommen einige Namen.
Das Wichtigste in Kürze
- Regula Rytz gibt das Präsidium der Grünen im Frühling 2020 ab.
- Für die Nachfolge kommen einige Namen in Frage. Kron-Favorit ist Balthasar Glättli.
Acht Jahre sind genug. Wenige Tage nach dem grandiosen Wahlsieg tritt Grünen-Chefin Regula Rytz als Parteipräsidentin zurück. Ihre Nachfolgerin – oder ihr Nachfolger – übernimmt eine Partei im Hoch.
Doch auch die Erwartungen sind hoch: Die erstarkten Grünen müssen in der neuen Legislatur liefern. Und 2023 das Rekord-Ergebnis bestätigen. In Frage für das Amt kommen einige Namen. Denkbar ist auch ein Co-Präsidium.
Denn Regula Rytz trat das Amt zusammen mit der Waadtländerin Adèle Thorens an, die der Bernerin später das Feld überliess. Mit einem Co-Präsidium könnte die Partei zudem drohenden Streit um Geschlecht und Herkunft abwenden.
Glättli als Favorit für Nachfolge von Regula Rytz
Sicher scheint, dass sich das Kandidatenfeld nicht auf Frauen beschränken wird. In der Pole-Position befindet sich Fraktionschef Balthasar Glättli, der in den Tamedia-Zeitungen bereits Interesse bekundete.
Auch sein Zürcher Kollege, Umweltwissenschaftler Bastien Girod, käme für das Amt in Frage. Er ist in der Fraktion aber nicht ganz so beliebt wie Glättli, heisst es in grünen Kreisen. So oder so halten sich die meisten Anwärter noch bedeckt.
Auch neugewählte grüne Frauen mit Chancen
Von den Frauen kommen ebenfalls einige in Frage. Darunter auch neu gewählte. Sollte Marionna Schlatter für den Kanton Zürich in den Ständerat gewählt werden, wäre sie die neue, starke Frau. Doch auch falls die Zürcher Kantonalpräsidentin mit dem Nationalrat vorlieb nehmen muss, hätte sie Chancen.
Gleiches könnte für die frisch gewählte Manuela Weichelt Piccard gelten. Als langjährige Regierungsrätin bringt sie viel Erfahrung mit.
Und: Auch Regula Rytz wurde als Stadtberner Gemeinderätin rasch nach dem Bundeshaus-Einzug an die grüne Parteispitze beordert.
Möglich ist auch eine Präsidentin aus dem Kanton Baselland. Maya Graf steht mit 57 Jahren vor dem Einzug in den Ständerat. Sollte sie das schaffen, wären sowohl sie selbst wie auch Florence Brenzikofer in einer guten Ausgangslage.
Denn Brenzikofer würde für Graf in die Grosse Kammer nachrutschen. Als bereits amtierende Vize-Präsidentin könnte sie der Partei ein unverbrauchtes Gesicht geben. Ausserdem wohnt sie in der «grünsten» Gemeinde der Schweiz, Oltingen BL.
Anwärter aus der lateinischen Schweiz?
Gerade für den Fall einer Doppelspitze kursieren auch grüne Namen aus der lateinischen Schweiz.
Aus der Romandie steht Lisa Mazzone in den Startlöchern. Die Nationalrätin hat gute Chancen, in den Ständerat einzuziehen.
Ebenfalls zu den neuen Stars der Grünen gehört Greta Gysin. Die Tessiner Gewerkschafterin spricht perfekt Schweizerdeutsch und könnte gerade in einem Co-Präsidium eine Möglichkeit darstellen. Die neue Partei-Spitze wird Ende März bestimmt.