Roger Köppel distanziert sich von Trump – ein bisschen
SVP-Nationalrat Roger Köppel gilt als einer von Donald Trumps grössten Fürsprechern. Nach dem Kapitol-Eklat geht er auf Distanz. Zumindest ein bisschen.
Das Wichtigste in Kürze
- SVP-Nationalrat Roger Köppel findet, Trump sei vor dem Kapitol-Sturm zu weit gegangen.
- Doch der US-Präsident sei nicht das eigentliche Problem der Situation in den USA.
«Trump-Anhänger sind friedlich. Keine Aufstände, keine Gewalt.» Das schrieb «Weltwoche»-Chef und SVP-Nationalrat Roger Köppel kurz nach der Wahlniederlage des US-Präsidenten im November.
Der entsprechende Tweet ging nach dem Sturm des Kapitols durch Anhänger von Donald Trump plötzlich viral. Kritiker des US-Präsidenten sahen sich in ihrer Haltung bestätigt, dass Roger Köppel dessen Reden verharmlose.
Der SVP-ler liess diese Kritik aber nicht auf sich sitzen. Bereits in seinem Video-Format «Weltwoche Daily» kritisierte er Trumps Rede, in der er zum Kapitol-Marsch aufrief, als Grenzüberschreitung . «Wenn Sie in einer ohnehin angespannten Lage nicht mit dem Zündholz, sondern mit dem Flammenwerfer kommen», so Köppel.
Roger Köppel: Trump ist nicht das Hauptproblem
Am Dienstagabend konkretisierte er seine Haltung im «Talk Täglich» auf TeleZüri. Obwohl die Moderatorin konsequent auf die Gewalttaten Trumps ansprach, wich Roger Köppel geschickt aus.
Es sei falsch, die Eskalation einzig an der Person des Präsidenten fest zu machen. Schliesslich hätten über 70 Millionen Menschen ihm seine Stimme gegeben. Diese würden sich nach den Wahlen betrogen fühlen.
Konkret auf die jüngsten Aussagen des Präsidenten angesprochen, kritisierte aber auch Köppel Trump deutlich. Er sei «zu weit» gegangen mit der Rede, erklärte der SVP-Nationalrat.