Roger Köppel

Lehrer-Verein lädt Roger Köppel und Marco Rima ein – Kritik

Nicola Aerschmann
Nicola Aerschmann

Suhrental,

Das Lehrernetzwerk Schweiz veranstaltet ein öffentliches Gespräch über die Schulen. Für Aufsehen sorgen insbesondere die beiden Diskussionsteilnehmer.

Roger Köppel Marco Rima
Roger Köppel und Marco Rima. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verein «Lehrernetzwerk Schweiz» veranstaltet eine Diskussion zum Thema Schulen.
  • Bei den beiden Teilnehmern handelt es sich um Roger Köppel und Marco Rima.
  • Der Lehrerverband LCH fände es sinnvoller, wenn auch Bildungsexperten dabei wären.

Roger Köppel und Marco Rima: Mit diesen beiden bekannten Gesichtern lädt das Lehrernetzwerk Schweiz zu seiner Mitgliederversammlung ein.

Am 5. April soll es in Schöftland AG ein Gespräch zwischen dem Weltwoche-Verleger und dem Comedian geben. Thema sind die Schulen.

In der Ankündigung des Anlasses spricht der organisierende Verein von einem «ausserordentlichen Leckerbissen».

Auf Anfrage von Nau.ch führt Jérôme Schwyzer, Präsident des Lehrernetzwerks Schweiz, aus, dass es sich um ein «kontroverses Gespräch zum Thema Bildung» handle.

Die Gruppe von Pädagogen erhofft sich, «dass unsere Mitglieder und die Besucher neue Impulse daraus erhalten». Insgesamt geht der Verein von rund 350 Besucherinnen und Besuchern aus.

Daneben sei auch die gegenseitige Vernetzung und das Beisammensein im Anschluss für viele «wichtig und ermutigend».

Netzwerk: «Keine negativen Rückmeldungen» zur Diskussionsbesetzung

Klar ist: Köppel und Rima sind zwei Figuren, die polarisieren. Davon spürt das Lehrernetzwerk aber im Vorfeld der Versammlung offenbar nichts, wie Schwyzer festhält: «Wir haben keine negativen Rückmeldungen erhalten.»

Beim Lehrernetzwerk Schweiz handelt es sich um einen Verein, der 2021 von Gegnern der Corona-Massnahmen an den Schulen gegründet wurde. Damals waren rund 4000 Lehrer, Anwälte und Eltern dabei. Auf seiner Seite moniert das Netzwerk «unverhältnismässige staatliche Massnahmen» und ein «am Limit laufendes Schulsystem». Das Wohl der Kinder sei deshalb gefährdet.

Bist du zufrieden mit dem Schweizer Schulsystem?

Wichtig ist: Das sogenannte «Lehrernetzwerk» hat nichts mit dem offiziellen Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) zu tun. Letzterer sieht das angekündigte Gespräch zwischen Köppel und Rima nämlich kritisch.

Verband: Diskussion ist wichtig – aber es braucht verschiedene Perspektiven

Beat A. Schwendimann, Leiter Pädagogik beim LCH, sagt: «Die Besetzung mit Roger Köppel und Marco Rima verspricht mediale Aufmerksamkeit, spiegelt jedoch nicht die Vielfalt der Akteure im Bildungswesen wider.»

Beat A. Schwendimann
Beat A. Schwendimann, Leiter Pädagogik beim Dachverband der Schweizer Lehrpersonen LCH. - zVg

Für eine fundierte Debatte bräuchte es auch Bildungsexpertinnen und -experten aus Praxis und Wissenschaft.

Die Idee einer Diskussion über die Schulen findet Schwendimann eigentlich nicht schlecht. «Der LCH begrüsst grundsätzlich Dialoge, die den bildungspolitischen Diskurs fördern.»

Wichtig aber sei, dass sie auf einem sachlichen Fundament basieren sowie weitere Perspektiven, eben beispielsweise von Bildungsexperten oder Lehrpersonen, einbeziehen.

Auch inhaltlich gibt es Differenzen

Auf inhaltlicher Ebene gibt es ebenfalls Unterschiede zwischen dem Verein «Lehrernetzwerk» und dem Dachverband LCH. Das Lehrernetzwerk warnt in einem Positionspapier vor einer zunehmenden «ideologischen Vereinnahmung» der Schulen.

Schwendimann sagt dazu: «Es werden vom Lehrernetzwerk keine konkreten Belege für diese Behauptungen aufgeführt.»

Eine Studie aus dem Aargau habe beispielsweise das Gegenteil gezeigt. Und zwar, dass sich die grosse Mehrheit der Schülerinnen und Schüler an den Kantonsschulen nicht ideologisch beeinflusst fühle.

Schweiz Schule
Schülerinnen und Schüler in der Westschweiz. - keystone

In anderen Themen gibt es aber durchaus einen gemeinsamen Nenner. So fordert das Lehrernetzwerk beispielsweise, dass man bei Reformen vermehrt auf die Lehrpersonen hört. Solche Veränderungen sollen nicht einfach «von oben» durchgesetzt werden, heisst es im Positionspapier.

Schwendimann sagt: «Der LCH teilt die Ansicht, dass Reformen partizipativ und im Dialog mit Lehrpersonen entwickelt werden sollten.» Dieses Vorgehen stärke die Akzeptanz und die Wirksamkeit der Veränderungen.

Kommentare

User #4570 (nicht angemeldet)

Immerhin hatten die Gäste nicht so einen Stock im A.. wie der nette Beat auf dem Foto. Die Kinder an den Schulen sind so verschieden, wie ihre Familien, so verschieden sollten auch Diskusionen sein um die Schulen selbst.

User #3980 (nicht angemeldet)

Wichtig aber sei, dass sie auf einem sachlichen Fundament diskutieren. Sehr treffend ausgedrückt.

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