Roger Köppel erklärt Impfoffensive und trifft Daniel Stricker
Roger Köppel lässt eine Impfbombe platzen. Nun spricht er über seine Position – und lädt mit Daniel Stricker den lautesten Impfgegner an sein Sommerfest ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Köppel erzürnte viele seiner Anhänger mit einem klaren Bekenntnis zur Impfung.
- Nun relativiert der SVPler und appelliert, Geimpfte und Ungeimpfte in Ruhe zu lassen.
- Nach dem «Shitstorm» war am «Weltwoche»-Sommerfest auch Impfgegner Daniel Sticker zugegen.
«Sie müssen einfach sehen, dass wir im Moment eine Pandemie der Ungeimpften beobachten.» Was tönt wie eine Feststellung von Gesundheitsminister Alain Berset, ist die Erkenntnis von SVP-Nationalrat Roger Köppel.
Mit seiner flammenden Rede über die Vorzüge der Impfung stach der «Weltwoche»-Chef am Dienstag in ein Wespennest. Radikale Massnahmenkritiker und Verschwörungstheoretiker zerrissen sich das Maul über den «ferngesteuerten» Politiker, der «nicht so gesund» aussehe.
Köppel selbst nahm das Ganze relativ gelassen. Er räumt am Donnerstag zwar ein, in einen «Shitstorm» geraten zu sein. Allerdings habe er die rasche Zulassung eines Impfstoffs stets als Wunder gefeiert und habe nie verschwiegen, geimpft zu sein.
Roger Köppel ärgert sich über «Polit-Pandemie»
Was ihn stört: Geimpfte und Ungeimpfte würden «gegeneinander aufgehetzt durch Politiker und Journalisten». Das führe zu einer «Polit-Pandemie», was er ablehne. Vielmehr plädiere er für «Pazifismus, Versöhnung und Vermittlung.»
Zwar betont Köppel erneut, dass die Impfung vor schweren Verläufen schütze, hält sich ansonsten aber vornehm zurück. Auf Medienanfragen reagierte der Zürcher Nationalrat gestern nicht. Das dürfte auch mit dem Sommerfest seiner «Weltwoche» zusammenhängen, welches am Mittwochabend stattfand.
Corona-Verharmloser Stricker an Weltwoche-Party
Zu diesem eingeladen war offensichtlich auch Daniel Stricker. Der Star der Verschwörungstheoretiker erklärt in einem Video kurz vor dem Event unter anderem: «Wir werden belogen, es gibt einen Massenmord, es ist ein Verbrechen und es ist Krieg».
Er meinte auch, dass er nach Köppels Impf-Erläuterungen eigentlich am liebsten abgesagt hätte. Doch das tat er nicht – und offenbar kam es kurz danach zur Versöhnung mit dem bekannten Politiker. Bereits im März war der Weltwoche-Gast für ein über dreistündiges Interview bei Stricker zu Hause.