Rücktritt von Philippe Rebord als Armeechef ist auch eine Chance
Aus gesundheitlichen Gründen tritt der Armeechef Philippe Rebord zurück. Im Interview nehmen er und Verteidigungsministerin Viola Amherd Stellung.
Das Wichtigste in Kürze
- Armeechef Philippe Rebord tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück.
- Im Interview erläutert er die Hintergründe für den schweren Herzens gefällten Entscheid.
- VBS-Vorsteherin Viola Amherd bedauert den Abgang, sieht ihn aber auch als Chance.
«Ich habe keinen Knorpel mehr in der rechten Hüfte», sagt Philippe Rebord, Divisionär, Korpskommandant und Chef der Armee. Stehen und Gehen bereiten ihm Mühe, eine OP ist für Dezember geplant. So könne man nicht vor die Truppe treten: «Das ist ein Image-Problem:»
«Kein glaubwürdiges Bild»
Für Philippe Rebord ist klar: Ein Chef der Armee muss hundertprozentig einsatzfähig sein. «Was für ein Bild gebe ich für die Soldaten ab? Im Moment ist das nicht glaubwürdig.» Schweren Herzens hat er sich zum Rücktritt entschlossen.
Verteidigungsministerin Viola Amherd bedauert den Abgang des erfahrenen Militärs. Sie schätze seinen menschlichen Führungsstil, man habe sich gut verstanden. Kommt dazu, dass Amherd gerade erst als VBS-Vorsteherin begonnen hat, und mit der Weiterentwicklung und Air2030 Armee-Grossprojekte anstehen. Zeitgleich geht auch noch der Ausbildungschef Daniel Baumgartner.
Philippe Rebords Rücktritt ist auch eine Chance
Die Kontinuität in der Armee sei trotzdem gewährleistet, sagt Amherd. «Wir sind gut aufgestellt, wir haben auch Projektleiter, die sich spezifisch mit diesen Geschäften befassen», betont sie. Philippe Rebord habe gute Arbeit geleistet, aber umgekehrt könne sie der jetzigen Situation auch Positives abgewinnen. «Jetzt kann man anschauen, wie man die personelle Situation zusammensetzen will», und das sei auch eine Chance.
Chancen auf den Top-Job in der Armee ausrechnen dürften sich rein theoretisch alle. Für VBS-Chefin Amherd stehen Sach- und Fachkenntnis im Vordergrund und «menschliche Qualitäten» – diese schätzte sie an Philippe Rebord besonders. Eine Frau sei nicht ausgeschlossen. Auch nicht für Rebord: «Wir haben eine Frau Brigadier – sie wäre eine mögliche Kandidatin!»