Russland verlangt von Schweiz «Rückkehr zur Neutralität»

Keystone-SDA
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Bern,

Ignazio Cassis traf Sergej Lawrow in New York. Der russische Aussenminister forderte dabei von der Schweiz die Rückkehr zur Neutralität.

Das russische Aussenministerium veröffentliche zwei Bilder auf seinem Twitter-Account. Dieses vom Treffen von Lawrow mit Cassis...
Das russische Aussenministerium veröffentliche zwei Bilder auf seinem Twitter-Account. Dieses vom Treffen von Lawrow mit Cassis... - sda - MFA Russia (Twitter)

Das Wichtigste in Kürze

  • Aussenminister Sergej Lawrow fordert die Schweiz zur Rückkehr der Neutralitätspolitik auf.
  • Dies wurden vom russischen Ministerium auf Twitter veröffentlicht.
  • Es gab bereits Kritik an die Schweiz wegen des Handshake Bilds von Cassis und Lawrow.

Der russische Aussenminister Sergej Lawrow hat die Schweiz bei einem Treffen mit Bundespräsident Ignazio Cassis in New York aufgefordert, wieder zu ihrer «Neutralitätspolitik» zurückzukehren. Das schrieb das russische Aussenministerium auf Twitter.

Diese Neutralität habe der Schweiz in früheren Jahren Anerkennung auf internationaler Ebene verschafft. So hiess es auf dem offiziellen Kanal am frühen Donnerstagmorgen.

Cassis hatte nach dem Treffen gesagt: Er habe Lawrow aufgefordert, von den Referenden in den besetzten Gebieten der Ukraine Abstand zu nehmen. Und er habe seiner tiefen Besorgnis über die Drohung mit Atomwaffen Ausdruck gegeben.

Kritik wegen Handshake-Bild

Bereits zuvor hatte das russische Aussenministerium auf Twitter ein Bild von Lawrow mit Cassis beim Handshake veröffentlicht. Dieses war in der Schweiz und auf Sozialen Medien auf Kritik gestossen. Es sei zwar richtig und wichtig, dass die Schweiz weiterhin mit Russland im Gespräch bleibe. Das sagte der Zürcher SP-Nationalrat Fabio Molina gegenüber Blick TV.

Aber die Macht der Bilder sei in einem solchen Propagandakrieg extrem wichtig. Deshalb sei es sehr ungeschickt, dass sich der Bundespräsident hier habe einspannen lassen mit einem «lächelnden Foto». «Es gibt Treffen, da macht man ein Foto und es gibt Treffen, wo man kein Foto macht», sagte Molina.

Auch Mitte-Fraktionschef Matthias Bregy (VS) reagierte gegenüber Blick.ch verärgert. Es sei für ihn «unverständlich, dass man sich mit einem gemeinsamen Bild von der russischen Propagandamaschinerie missbrauchen lässt».

Ignazio Cassis Sergei Lawrow
Bundespräsident Ignazio Cassis schüttelt dem russischen Aussenminister Sergei Lawrow nach dem Treffen am Rande der UNO-Vollversammlung die Hand, 21. September 2022. - Twitter

FDP-Chef Thierry Burkart sagte, wenn man die Guten Dienste anbieten wolle, dann müsse man mit Lawrow sprechen und dann gehöre ein Handshake dazu. Aber «ein Foto davon ist unglücklich, lässt sich aber manchmal nicht verhindern», sagte er gegenüber Blick.ch.

Unterstützung erhielt Cassis von alt Bundesrat und Parteikollege Pascal Couchepin. Die Kritik sei «lächerlich», sagte Couchepin gegenüber dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) online am Donnerstag.

Ein solches Begrüssungsfoto gehöre einfach dazu, das könne man nicht verhindern. Und dass Cassis dabei lächle, sei normal. Viel wichtiger sei, dass Cassis beim Treffen Klartext gesprochen und die Scheinreferenden in den besetzten ukrainischen Gebieten kritisiert habe.

Bilder vom händeschüttelnden Lawrow publizierte das russische Aussenministerium auf Twitter. Dies auch mit dem Präsidenten der Uno-Generalversammlung, Csaba Körösi, dem venezolanischen Aussenminister Carlos Trotosa, dem Präsidenten Zentralafrikas, Faustin-Archange Touadera, dem ägyptischen Aussenminister Sameh Shukri und dem chinesischen Aussenminister Wang Yi und IKRK-Präsident Peter Maurer.

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