Sessionsbilanz von Parlaments-Neuling: «Wie ein zweites Daheim»

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Zürich,

Wenn es auch mal genug Zürcher sind und man ein Doppelleben führt: die Learnings von Neo-Nationalrätin Bettina Balmer.

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Bettina Balmer (FDP/ZH) im Interview mit Nau.ch. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Bettina Balmer (FDP/ZH) ist neu im Nationalrat.
  • Für Nau.ch zieht sie Bilanz über ihre allererste Session.

Ja, sie hat schon einige intus. Davor war aller Anfang schwer: «Man ist aufgeregt, man kennt niemanden, man weiss nicht einmal, wo man hingehen muss.» «Sie», das ist Bettina Balmer von der Zürcher FDP, Neuling im Nationalrat, jetzt aber mit drei Wochen Sessionserfahrung. Intus hat sie nicht etwa gebrannte Wasser, sondern «gewisse Abläufe» und darum kann sie heute sagen: «Es ist definitiv ein Riesen-Unterschied.»

Der Ratssaal, das verlängerte Wohnzimmer

Ein Riesen-Unterschied im Vergleich zum Start, als die Parlamentsmitglieder mit sechs Zentimeter Papier pro Tag überschüttet wurden. Als eben alles neu war, inklusive Dutzende von neuen Kolleginnen und Kollegen, Hunderte von Lobbyisten, von aufdringlichen Journalisten ganz zu schweigen.

Bettina Balmer
FDP-Nationalrätin Bettina Balmer (vorne rechts), macht Fotos des Nationalratssaals, neben Farah Rumy (SP/SO, Kris Vietze (FDP/TG), Andrea Zryd (SP/BE), und Simon Michel (FDP/SO), vorne von rechts, beim Empfangstag der neu gewählten Ratsmitglieder, am 24. November 2023. - keystone

Jetzt aber hat man sich eingelebt: «Man hat tatsächlich das Gefühl, das sei ein zweites Zuhause», gesteht Balmer, schliesslich verbringe man sehr viel Zeit im Bundeshaus. Mit dem Unterschied – oder der Gemeinsamkeit, wer weiss – dass man hier nicht die Füsse hochlegen kann. Man sei von frühmorgens bis spätabends mit nichts anderem als Politik beschäftigt.

Fühlen Sie sich am Arbeitsplatz auch wie zuhause?

Mit dem Sessionsende geht es für Bettina Balmer wieder zurück ins Universitätskinderspital Zürich, wo sie normalerweise als Ärztin arbeitet. Wobei, was ist schon normal? Denn jetzt kommt wohl quasi der nächste Kulturschock, einfach umgekehrt. «Ich habe schon gedacht: Das wird dann komisch, wenn ich plötzlich wieder im ‹Leben B› bin – oder ‹A›, je nachdem, wie sie die Prioritäten setzen.»

«Es erträgt nur eine gewisse Menge an Zürchern»

Balmer freut sich auf die nun startende Kommissionsarbeit, denn dort finde die eigentliche politische Arbeit statt. Auch wenn sie nicht den Wunsch-Sitz in der Gesundheitskommission erhalten hat. Ihr sei von Anfang an klar gewesen, dass es dort keinen Platz frei habe: «Weil ja leider Regine Sauter nicht als Ständerätin gewählt worden ist und es auch dort nur eine gewisse Menge an Zürchern erträgt.»

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Bettina Balmer (FDP/ZH)spricht über die anstehende Kommissionsarbeit. - Nau.ch

Tatsächlich stellt die FDP mit Andri Silberschmidt gleich noch einen weiteren Zürcher in der Gesundheitskommission, nebst Mattea Meyer von der SP. Bettina Balmer schätzt sich jetzt umso glücklicher, in der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) Einsitz zu nehmen, denn auch dort sei medizinisches Wissen gefragt. Bei medizinischen Fragen werde sie sich so oder so einbringen, zum Beispiel im Rahmen der parlamentarischen Gruppen.

Sie habe zwar nicht bereits in der ersten Session einen eigenen Vorstoss eingereicht, betont Balmer. «Aber ich habe Ideen und ich komme damit in der zweiten Session!» Die Schonfrist ist bei Bettina Balmer also vorbei, jetzt ist sie bereit. Beweis gefällig? «Ich erkenne die Leute – grossmehrheitlich», meint sie lachend.

Kommentare

User #8936 (nicht angemeldet)

Als FDP Politikerin muss sie noch lernen den Hals nach dem Wind zu drehen!

User #5642 (nicht angemeldet)

War gemütlich, abends immer lustig beim apero Das ist wichtig

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