«Solaroffensive»: In Grengiols VS hat der Kampf erst begonnen
Das Referendum gegen die «Solaroffensive» ist gescheitert. Trotzdem sieht die IG Saflischtal ihre Chancen im Kampf gegen die projektierte Anlage als intakt an.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Referendum gegen die «Solaroffensive» des Bundes ist sehr deutlich gescheitert.
- Trotzdem seien die Chancen des Widerstandes gegen eine Grossanlage in Grengiols intakt.
- Man werde das Projekt eng begleiten und bei entsprechenden Abstimmungen Einfluss nehmen.
Heute läuft die Referendumsfrist für die sogenannte «Solaroffensive» des Bundes ab. Doch während die SVP am Nachmittag das Referendum gegen das «Klimaschutzgesetz» einreichen wird, ist das Referendum gegen die «Solaroffensive» gescheitert.
Bisher sind für das Anliegen nur rund 100 Unterschriften eingegangen. Das Begehren erleidet also Schiffbruch – und dies mehr als deutlich: 50'000 Unterschriften wären nötig gewesen, um das Gesetz vors Volk zu bringen.
Beide Gesetze zielen darauf ab, die landesweite Produktion von erneuerbaren Energien auszubauen. Der erklärte Vorsatz der «Solaroffensive» ist es, bis Ende 2025 zusätzlich 2000 Gigawattstunden Strom in alpinen Solaranlagen zu produzieren. Auf diese Weise soll die kurzfristige Bereitstellung einer sicheren Stromversorgung im Winter gewährleistet werden.
Mit dem Scheitern des Referendums ist der Weg für die «Solaroffensive» frei – doch im Oberwallis formiert sich Widerstand: Unter dem Solgan «Inschä Bärg ischt nit zum verchöife!» will eine Interessengemeinschaft aus dem Saflischtal das geplante Solarprojekt auf der Alp Furggen bekämpfen.
Für Sabrina Gurten von der Interessengemeinschaft Saflischtal bedeutet das gescheiterte Referendum keinesfalls, dass der Widerstand gegen die projektierte Solaranlage endet. Die Medienverantwortliche der Interessengemeinschaft betont, dass es mehrere Faktoren gebe, von welchen ein solches Grossprojekt abhänge.
Der Kampf gegen die Solaranlage in Grengiols hat erst begonnen
So müssten im Vorfeld des Projektes die technischen Umsetzungsmöglichkeiten ebenso abgeklärt werden, wie mögliche topografische Hindernisse. Gleiches gelte für Investitions- und Unterhaltskosten. Ferner sei das Projekt vom Ausbau des restlichen Stromnetzes, von der Subventionierung und von der Unterstützung vonseiten der Umweltverbände abhängig.
Schliesslich benötige es auch das Einverständnis der Betroffenen – namentlich des Landeigentümers. Gurten ist überzeugt: «Bisher ist nur eines geklärt: Der politische Wille der Bundesversammlung – alles andere ist noch ganz oder teilweise unklar.»
Die IG Saflischtal könne das Projekt im Hinblick auf fast alle der genannten Punkte eng begleiten. Man werde bei den politischen Abstimmungen beim Landeigentümer und in der Standortgemeinde Grengiols Einfluss nehmen.
Auch in Anbetracht der veränderten Gesetzeslage schätzt Gurten die Chancen des Widerstandes gegen das Grossprojekt deshalb als intakt ein. Gleiches gelte auch für ähnliche Bewegungen in anderen Gemeinden: «Die Unterstützung des Naturschutzes ist ungebrochen und wächst jeden Tag.» Dass die IG bereits nach zwei Monaten über 600 Mitglieder zähle, sei ein deutliches Zeichen gegen die Verbauung von Naturflächen.