Sommaruga: Schweiz sollte sich bei Gas mit der EU abgleichen
In der Gaskrise muss die Schweiz laut Energieministerin eng mit der EU zusammenarbeiten.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Gaskrise muss sich die Schweiz laut Sommaruga mit der EU abstimmen.
- Wenn es ganz schwierig werde, müsse man ganz eng zusammenarbeiten.
- Bund, Industrie und Wirtschaft bereiten eine Spar-Kampagne vor.
Die EU-Staaten haben sich auf einen Plan zur Drosselung des Gas-Verbrauches verständigt. Nach Auffassung von Energieministerin Simonetta Sommaruga sollte sich die Schweiz auf die EU abstimmen.
«Wir werden, gerade wenn es ganz schwierig wird, ganz eng zusammenarbeiten müssen», sagte Sommaruga am Donnerstag in der Sendung «10vor10» des Schweizer Fernsehens. Die Schweiz sei im Winter auf Importstrom abgewiesen und habe alles Interesse, sich mit der EU gut abzustimmen.
Zur Frage, ob die Schweiz wie die EU-Länder von August bis März 15 Prozent Gas einsparen solle, sagte Sommaruga: «Das wird der Bundesrat entscheiden.» Es sei wichtig, der EU zu zeigen, dass auch die Schweiz einen Beitrag leiste.
Sommaruga: Energiesparen im Interesse aller
Klären muss der Bundesrat laut Sommaruga auch, ob er Unternehmen, die etwa wegen der Umstellung von Gas auf Öl mehr CO2 ausstossen, entgegenkommen soll. «Für die Energieversorgungssicherheit für den Winter müssen ganz viele Staaten Dinge tun, die sie eigentlich lieber nicht tun würden.»
Zusammen mit Wirtschaft und Industrie bereite der Bund eine öffentliche Kampagne zum Energiesparen vor, so die Energieministerin. Diese solle zeigen, was jeder und jede im Hinblick auf Herbst und Winter zum Sparen beitragen könne. Wegen der gestiegenen Energiepreise sei Energiesparen im Interesse aller.
Am Dienstag verständigten sich die EU-Staaten auf einen Notfallplan zur sofortigen Drosselung des Gasverbrauchs, für den Fall, dass Russland seine Gaslieferungen stoppen sollte. Die Einigung sieht vor, den nationalen Konsum im Zeitraum vom 1. August 2022 bis zum 31. März 2023 freiwillig um 15 Prozent zu senken.
Zudem soll die Möglichkeit geschaffen werden, bei weitreichenden Versorgungsengpässen einen Unionsalarm auszulösen und verbindliche Einsparziele vorzugeben. Darauf einigten sich die Energieminister auf einem Sondertreffen.