SP und Grüne zoffen sich wegen dunkler Strassenlampen
Grünen-Girod schlägt vor, die Strassenbeleuchtung abzuschalten, um Strom zu sparen. SP-Meyer fürchtet deswegen um die Sicherheit von Frauen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bastien Girod will Strom sparen, indem die Strassenbeleuchtung abgeschaltet wird.
- Laut Mattea Meyer werden sich Frauen dadurch nachts noch weniger sicher fühlen.
- SVP-Aeschi sieht den Grund dafür und in der Energiekrise in der Immigration.
Der Schweiz droht wegen des Ukraine-Kriegs ein Strom- und Gasmangel. Der Bundesrat informierte deswegen am Mittwoch über den getroffenen Grundsatzentscheid: Werden Gas und Strom knapp, könnten Verbrauchsverbote erteilt werden. Terrassen-Heizstrahler könnten verboten, Sport- und Wellnessbereiche geschlossen werden. Gleichzeitig riefen Wirtschaftsminister Guy Parmelin und Energieministerin Simonetta Sommaruga zum Sparen auf, etwa durch weniger heizen.
Einen anderen Vorschlag, wie Strom gespart werden könnte, äusserte der Grünen-Nationalrat Bastien Girod gegenüber den «Tamedia»-Zeitungen: «Man kann als eine von vielen Massnahmen auch die Strassenbeleuchtung abschalten.» Dafür erhält er viel Kritik – von links.
Mattea Meyer schreibt auf Twitter, dass es dadurch Frauen erschwert würde, mit einem sicheren Gefühl nachts nach Hause zu gehen. Es gebe sinnvollere Massnahmen, Strom zu sparen, so die SP-Co-Präsidentin. «Ernsthaft jetzt, Bastien Girod?»
Fraktionspräsidentin Aline Trede kommt ihrem Partei-Kollegen zur Hilfe und wirft ein: «Strassenbeleuchtung mit Bewegungsmeldern sind bereits im Einsatz.» Es gebe keinen Grund zur Panik. Auch Partei-Präsident Balthasar Glättli versucht zu beruhigen: «Es spaziert kaum jemand nachts über Landstrassen und niemand entlang von Autostrassen und Autobahnen.»
Bastien Girod scheint nach der Kritik eingesehen zu haben, dass die Strassenlaternen nicht grossflächig abgeschaltet werden können: «Lasst uns die Strassenbeleuchtung dort reduzieren, wo es die Sicherheit zulässt.» Er bedankt sich auch bei Mattea Meyer für den «berechtigten Einwand».
Streit also beigelegt? Zwischen SP und Grünen vermutlich schon.
Doch auch SVP-Nationalrat Thomas Aeschi teilt den Tweet von Mattea Meyer und holt zum Rundumschlag aus: «Linksgrün ist mitschuldig an der aktuellen Misere, Simonetta Sommaruga unternimmt nichts, um die Produktion von Bandenergie im Inland zu steigern.» Die SP und die Grünen liessen zudem die Zuwanderung unbeschränkt zu. Auch «kriminelle Ausländer» würden viel zu oft nicht ausgeschafft.