SP: Wermuth hegt nach Bundesratswahl keinen Groll gegenüber Jositsch
Daniel Jositschs Rolle während der Bundesratswahl sorgt auch Tage später noch für Diskussionen. SP-Co-Präsident Cédric Wermuth zeigt sich aber gelassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor einer Woche wurde Beat Jans zum neuen Bundesrat gewählt.
- Das Verhalten von Daniel Jositsch während der Wahl beschäftigt die SP aber immer noch.
- Co-Präsident Cédric Wermuth spricht aber nicht von einem Streit mit dem Zürcher Ständerat.
Daniel Jositsch (58) beschäftigt die SP auch noch eine Woche nach der Bundesratswahl. Der Grund: Der Zürcher Ständerat erhielt 70 Stimmen, obwohl er nicht auf dem offiziellen Wahlticket der SP zu finden war.
Zu noch grösseren Diskussionen führte jedoch das Verhalten von Daniel Jositsch während der Wahl. In der SP hatte man wohl gehofft, dass er offiziell erklärt, nicht zur Verfügung zu stehen. Das machte der Uni-Professor jedoch nicht. Und führte dazu, dass in den Medien sogar von einem Austritt aus der Partei die Rede war.
Nun äusserte sich auch SP-Co-Präsident Cédrich Wermuth (37) im «TalkTäglich» auf «Tele M1» zu der Personalie Daniel Jositsch. Und zeigte sich hierbei überraschend gelassen.
«Es gibt keinen Grund zum Groll. Ich arbeite seit Jahren sehr gut mit Daniel Jositsch zusammen», erklärte Wermuth in der Sendung. Inhaltlich seien die Überschneidungen der beiden auch viel grösser, als dies in der Öffentlichkeit dargestellt werde, stellte er weiter klar.
Wermuth: «Bürgerliche unehrlich und enttäuschend»
Der Aargauer widmete sich dann auch noch den Bürgerlichen. « Sie hatten gehofft, dass es Streit gibt. Diesen Gefallen werden wir ihnen aber natürlich nicht machen», so der Ex-Juso-Chef. Er nerve sich auch gar nicht über diese 70 Stimmen, denn solche Spiele gehörten bei einer Wahl dazu.
Trotzdem meinte Wermuth: «Fast jeder zweite Bürgerliche hat sich nicht an das Ticket gehalten, obwohl das vorher von den Fraktions-Präsidenten so versprochen wurde. So mache ich einfach nicht Politik. Das ist unehrlich und enttäuschend.»
Abschliessend erklärte Wermuth, dass man mit Jositsch sicher noch das Gespräch suchen werde. Das sei aber normal nach einer Wahl und mache man auch mit anderen Parteimitgliedern so und nicht nur mit dem Zürcher Ständerat.