SRF-Chefredaktor kritisiert ZDF für Porträt von Schweizer Skeptikern
Der deutsche Sender ZDF hat die Schweizer Massnahmengegner porträtiert. SRF-Chefredaktor Brenn kritisiert, diese seien «unwidersprochen» zu Wort gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- In einem Beitrag des ZDF wurden die Freiheitstrychler und Massvoll porträtiert.
- Dabei verbreiteten die Demonstrierenden Unwahrheiten und Verschwörungen.
- SRF-Chefredaktor Tristan Brenn kritisiert, dass diese unwidersprochen blieben.
Die Corona-Skeptiker und «Freiheitstrychler» haben im deutschen Fernsehen eine riesige Bühne erhalten. Der Sender ZDF hat die Bewegung der Massnahmengegner in der Schweiz während ihrer Demonstration in Uster ZH porträtiert.
Als Gesicht der Truppe wurde unter anderem Massvoll-Gründer Nicolas Rimoldi interviewt. Er behauptet im Beitrag, Masken nützten nicht gegen die Verbreitung des Coronavirus, weswegen er keine trage.
Andere Protagonisten verbreiteten Verschwörungen und Unwahrheiten. Beispielsweise behauptete eine Demonstrantin, dass die Impfung eine «Gentherapie» sei. Ein Gastwirt antwortete auf eine Frage, dass die «Hochfinanz» hinter der Pandemie stehe.
SRF-Chefredaktor reagiert: «Interessant»
Der Beitrag des ZDF wird natürlich nicht nur von Deutschen geschaut. Eine Schweizerin auf Twitter lobt das ZDF und schreibt im nächsten Satz: «Solche Beiträge würde ich vom SRF auch erwarten.»
SRF-Video-Chefredaktor Tristan Brenn reagiert spürbar genervt auf den Vorwurf. «Interessant», schreibt er. «Wenn SRF Rimoldi und Co. unwidersprochen zu Wort kommen liesse, wär der Teufel los.»
«Zurecht», fügt Brenn noch hinzu. Eine direkte Kritik an das ZDF-Team also.
Das SRF ist in letzter Zeit immer wieder von allen Seiten unter Beschuss gekommen. Vor allem die «Arena», in welcher oft Corona-Skeptiker und Impfgegner ihre Meinung kundtun können, muss immer wieder Kritik einstecken.