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Ständerat gegen stärkere Förderung der Erforschung von Endometriose

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Bern,

Die Erforschung der Krankheit Endometriose soll nicht stärker gefördert werden. Das hat der Ständerat am Montag entschieden.

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Der Ständeratssaal im Bundeshaus in Bern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Ständerat hat sich am Montag mit der Krankheit Endometriose befasst.
  • Die Entscheidung: Deren Erforschung soll nicht stärker gefördert werden.

Der Ständerat hat sich am Montag gegen eine stärkere Förderung der Erforschung der Unterleibskrankheit Endometriose im Rahmen des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) ausgesprochen. Von der Krankheit sind Frauen betroffen.

Der Rat lehnte eine während der Herbstsession im Nationalrat angenommene Motion von Benjamin Roduit (Mitte/VS) mit 23 zu 11 Stimmen bei 9 Enthaltungen ab. Damit ist das Geschäft erledigt.

Mit seiner Entscheidung folgte der Rat der vorberatenden Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Ständerates (WBK-S). Diese hatte mit 6 zu 0 Stimmen bei 3 Enthaltungen ein Nein beantragt.

Auch Bundesrat ist gegen die Motion

Ständerätin Isabelle Chassot (Mitte/FR) erklärte, dass nationale Forschungsprogramme weiterhin über einen «Bottom-Up-Ansatz» und nicht «Top-Down» initiiert werden sollen. Ins gleiche Horn stiess Kommissionspräsident Benjamin Würth (Mitte/SG): Es sei nicht sachgerecht, dass die Politik damit beginne, dem SNF zu sagen, welche Forschung er unterstützen solle. Es könne nicht sein, dass die Politik die Forschungsprioritäten setze.

Die Kommission anerkenne aber das Anliegen der Betroffenen. Sie habe erfreut zur Kenntnis genommen, dass im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms (NFP) «Gendermedizin und – forschung» 11 Millionen Franken für Projekte gesprochen wurden, welche den Einbezug von Geschlechts- und Genderaspekten in der medizinischen Forschung erforschen sollen. In Zusammenhang mit dem NFP werde es auch möglich sein, Projekte zur Krankheit Endometriose zu fördern.

Sollte die Erforschung der Endometriose stärker gefördert werden?

Endometriose sei kein Genderthema, sondern eine Frauenkrankheit, erwiderte Ständerätin Céline Vara (Grüne/NE). Die Luzerner Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger verwies darauf, dass zehn Prozent der Frauen in der Schweiz von Endometriose betroffen seien. Sie wolle sich enthalten, aber erwarte, dass die Krankheit im NFP «Gendermedizin und -forschung» separat erforscht werde.

Der Bundesrat sprach sich wie die WBK-S für Ablehnung der Motion aus. Vom SNF würden bereits einzelne Forschungsprojekte zu Endometriose gefördert, sagte Forschungsminister Guy Parmelin. Der Bundesrat erachte das Bottom-up-Prinzip zudem als zentrales Element für die heutige erfolgreiche Forschungsförderung. Deshalb wolle er der Forschung das Thema Endometriose nicht vorgeben.

Kommentare

User #2319 (nicht angemeldet)

Ich zitiere Macron: Endometriose ist nicht nur ein Problem für die betroffenen Frauen, sondern ein Problem der Gesellschaft! Dort eröffnen sie Zentren und wir bringen es nicht einmal als eine Forschungspriorität. Und auch glaube ich den Zahlen nicht ganz: In einer Frauenrunde fanden wir zufällig heraus 2 diagnostizierte (wenn auch spät) und eine Dritte, die es vermutet und gleiche Anzeichen hat. Wir waren 5.

User #3025 (nicht angemeldet)

90% der Leute wissen nicht was das ist. Die in Bern tappen wie immer im Dunkeln.

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