Ständerat Hans Stöckli will nur mehrsprachige Bundesratskandidaten

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Französisch: mangelhaft. Englisch: Sozusagen nicht vorhanden. So sollten die Ständeräte Peter Hegglin und Hans Wicki besser nicht für den Bundesrat kandidieren.

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Der SP Ständerat, Hans Stöckli, äussert sich zu den Fremdsprachen Kenntnisse der Bundesrats- und Ständeratskandidaten. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • «Wer Bundesrat werden will, muss Deutsch und Französisch können», fordert Hans Stöckli.
  • Der SP-Ständerat ist erstaunt, dass CVP- und FDP-Politiker sich trotzdem bewerben.
  • Mehrere Landessprachen zu verstehen sei eine Grundvoraussetzung für das Amt.

Fremdwörter sind Glücksache, sagt das Sprichwort. Fremdsprachen sollten gerade für Bundesratskandidaten nicht Glück, sondern Pflicht sein, findet SP-Ständerat Hans Stöckli. Als Präsident der Parlamentarischen Gruppe Mehrsprachigkeit zeigt er sich ob der Französischkenntnisse einiger der Kandidaten doch sehr irritiert.

«Es sind keine Fremdsprachen»

Allein schon der Begriff Fremdsprache stört Stöckli – es seien Landessprachen. «Wenn man Bundesrat werden will, muss man Deutsch, Französisch und Italienisch können», fordert Stöckli. Auch Rätoromanisch, wobei er dort ein Auge zudrücken würde. Dafür aber Englisch: «Das braucht es, um sich international wohl zu fühlen.»

Wer von «Fremdsprachen» rede, müsse sich schon gar nicht erst für das Bundesratsamt bewerben. Dass sowohl CVP-ler Peter Hegglin wie auch FDP-ler Hans Wicki keinen ganzen Satz auf Französisch zustande brachten, habe ihn zwar nicht so überrascht – er kenne die beiden ja. «Überrascht hat mich aber, dass man sich bewirbt für ein solches Amt. Sie können dann nicht als Bundesrat noch zuerst eine Sprachschule besuchen!» So wie das Kollege Wicki offenbar vorhat.

Ein Killer-Kriterium?

Stöckli gibt zu: Für ihn als Bieler ist das leicht zu sagen, er ist sozusagen zweisprachig aufgewachsen. Andere würden vielleicht Kriterien wie Führungserfahrung, Kompromissfähigkeit oder Dossierkenntnisse höher gewichten. Und: Ins Bundesrats-Amt muss jeder hineinwachsen – ein Bundesrats-Studium gibt es nicht.

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SP-Ständerat Hans Stöckli im Interview mit Nau. - Nau

Stöckli widerspricht: «Sprache ist die Grundvoraussetzung, damit man sich versteht». In Kommissionssitzungen, aber auch in Ständeratsdebatten gebe es dann keine Dolmetscher, warnt Stöckli die Möchtegern-Bundesräte. Sind Hegglin und Wicki also unwählbar? Stöckli weicht aus: Das müsse jeder mit-stimmende Parlamentarier mit sich selber abmachen.

Français fédéral, c’est bon pour la santé

Für Stöckli aber ist klar: Es muss etwas mehr als drei, vier Worte sein. Kein Problem sei dagegen ein furchtbar schöner Akzent, wie ihn Mit-Kandidatin Heidi Z’Graggen an den Tag legt. «Es muss nicht perfekt sein. Herr Ogi hat immer Französisch geredet und Herr Schneider-Ammann hat damit sogar einen Hit gelandet.»

Wer solch grosse Töne spuckt, muss natürlich auch selbst liefern. Nau hat Ständerat Stöckli auf die Probe gestellt mit zwei Überraschungsfragen in Überraschungssprachen. Resultat: Italienisch kann er eindeutig besser als der Nau-Reporter.

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SP-Ständerat Hans Stöckli und Nau-Reporter Matthias Bärlocher im für beide Seiten herausfordernden Sprachtest. - Nau

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