Ständerat im Kanton Aargau: Wermuth zieht Kandidatur zurück

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Aarau,

Der erste Wahlgang für den Ständerat hatte im Kanton Aargau kein Resultat geliefert. Nun verzichtet Cédric Wermuth, damit die Linken geeint Ruth Müri supporten.

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«12 Millionen Menschen in der Schweiz? Das ist kein Wunsch von mir, aber es ist machbar», sagt er. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanton Aargau kommt es für die Besetzung im Ständerat zu einem zweiten Wahlgang.
  • Cédric Wermuth (SP) verzichtet auf die Kandidatur für den zweiten Wahlgang.
  • Damit soll Ruth Müri (Grüne) Hansjörg Knecht (SVP) überholen können.

Nach den Resultaten des Wahlsonntags sortieren sich die Ständeratskandidierenden neu. Auch im Kanton Aargau kommt es am 24. November zu einem zweiten Wahlgang. Keiner der Kandidaten konnte das absolute Mehr erreichen.

Am nächsten kam der Freisinnige Thierry Burkart. Dahinter folgt SVP-Kandidat Hansjörg Knecht. Auf Platz drei kommt Cédric Wermuth von der SP, gefolgt von Ruth Müri von den Grünen. Platz fünf belegt CVP-lerin Marianne Binder-Keller.

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Resultate des 1. Wahlgangs der Ständeratsswahlen im Kanton Aargau. - Kanton Aargau

Wer versucht den Linken den Sitz im Ständerat zu ergattern?

SP und Grüne luden deshalb am Dienstagnachmittag gemeinsam zur Medienkonferenz in Volkshaus in Aarau ein. Man wolle über «das gemeinsame weitere Vorgehen von Grünen und SP» informieren, hiess es in der Mitteilung.

Dann liess SP-Kandidat Wermuth die Bombe platzen: Er verzichtet auf seine Kandidatur für den zweiten Wahlgang. Er habe den Entscheid persönlich gefällt. Die SP stütze seinen Entschluss aber, sagte Wermuth vor den Medien.

Nicht seine politische Karriere stehe im Vordergrund, sondern es gehe um die Verantwortung für das Ganze. Die Kräfte für die soziale und ökologische Wende müssten gebündelt werden.

Damit tritt Ruth Müri für die Grünen an und kann diesmal auf die Unterstützung der Sozialdemokraten zählen. Müri ist Grossrätin und Stadträtin von Baden. Auch Wermuth sagt, er wolle Ruth Müri tatkräftig unterstützen.

Ruth Müri zeigte sich vom Entscheid Wermuths «tief beeindruckt». Das verdiene Respekt, so die Grüne. «Das ist ihm sicher nicht leicht gefallen.» Doch sie betonte auch: Der Aargau sei mit einer reinen Männervertretung schlecht repräsentiert, gerade im Hinblick auf die Resultate vom Wahlsonntag.

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Ruth Müri kandidiert für die Grünen. - Keystone

Die Grünen werden ihren Mitgliederen im Gegenzug empfehlen, bei den Aargauer Regierungsratswahlen SP-Kandidatin Yvonne Feri zu unterstützen. Grossrat Severin Lüscher (Grüne) zieht sich zurück.

Feri hatte den zweiten Platz hinter SVP-Grossrat Jean-Pierre Gallati erzielt. Der Kandidat der Grünen lag auf dem fünften Platz. Auch die Kandidatinnen von FDP und GLP zogen sich zurück.

Ausgangslage nach dem ersten Wahlgang

Burkhart dürfte sich den ersten der beiden Ständeratssitze sichern dürfen. Knecht versucht, für die SVP den vor acht Jahren an die SP verlorenen Ständeratssitz für seine Partei zurückzuerobern. Sein Vorsprung auf Wermuth ist komfortabel.

Nach dem ersten Wahlgang war klar: Will die Linke den zweiten Aargauer Sitz im Stöckli holen und damit verteidigen, so müssen sie ihre Kräfte bündeln. Zusammen würden sie SVP-ler Knecht wohl übertrumpfen können. Die Frage war nur: Wer zieht seine Kandidatur zurück – Wermuth oder Müri?

Wermuth konnte, das zeigten Umfragen im Vorfeld der Wahlen, bei SVP-, FDP- und CVP-Wählern kaum Stimmen holen. Zu links ist seine Politik. Anders Ruth Müri, welche ausserdem eine Frau ist. Mit Philipp Müller (FDP) und Pascale Bruderer (SP) sass schon vorher ein Mann und eine Frau im Ständerat.

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