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Ständerat will bei Sekundärmigration weiterhin Ausnahmen zulassen

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Bern,

Der Ständerat widersetzt sich der vom Nationalrat geforderten strengen Asylpraxis. Er will auf Asylgesuche von aus sicheren Drittstaaten Eingereisten «in der Regel» nicht eintreten.

Flüchtende Grenze Frankreich Schweiz
Der Ständerat wandte sich gegen eine Anpassung des Asylgesetzes. Diese widerspreche dem Non-Refoulement-Prinzip und würde humanitäre Aufnahmen verunmöglichen. (Symbolbild) - Keystone

Der Ständerat will auf Asylgesuche von aus sicheren Drittstaaten Eingereisten «in der Regel» nicht eintreten. Die vom Nationalrat gewünschte Praxisänderung, die keine Ausnahmen mehr zulassen wollte, hat er am Mittwoch dagegen abgelehnt.

Die grosse Kammer hatte sich im Herbst 2023 mit 92 zu 83 Stimmen hinter die FDP-Forderung gestellt, auf Asylgesuche von aus sicheren Drittstaaten Eingereisten ausnahmslos nicht einzutreten. Sie sah das als Mittel gegen Sekundärmigration. Unterstützt wurde die FDP von der SVP und einer Mehrheit der Mitte.

Kritik an Anpassung des Asylgesetzes

Der Ständerat wandte sich nun gegen eine Anpassung des Asylgesetzes. Diese widerspreche dem Non-Refoulement-Prinzip und würde humanitäre Aufnahmen verunmöglichen, gab Kommissionssprecherin Tiana Angelina Moser (GLP/ZH) zu bedenken. Es brauche eine Möglichkeit für Ausnahmen von der Regel.

Mit 22 zu 21 Stimmen bei zwei Enthaltungen schloss sich die kleine Kammer dem Antrag des Bundesrats an. Mit der Streichung des Begriffs «in der Regel» würde das sogenannte Selbsteintrittsrecht der schweizerischen Asylbehörden hinfällig, sagte Justizminister Beat Jans. Dieses komme in rund fünf Prozent der Fälle zur Anwendung.

Schutz für vulnerable Personen

Damit könnten insbesondere Familien mit Kindern oder andere vulnerable Personen geschützt werden, wenn sie bei einer Rückführung in ein europäisches Erstaufnahmeland zu wenig Zugang zu einer kindgerechten Unterbringung oder zu einer adäquaten medizinischen Versorgung erhalten würden. Jans versprach, das Instrument nur zurückhaltend anzuwenden.

Esther Friedli (SVP/SG) argumentierte erfolglos, dass nur mit dem konsequenten Nichteintreten auf Asylgesuche von aus sicheren Drittstaaten Eingereisten die Asylgesuche eingedämmt werden könnten. Die Unterkünfte von Bund und Kantonen seien am Anschlag, sagte auch Damian Müller (FDP/LU). Es gelte, die Sekundärmigration wirkungsvoll zu bekämpfen.

Kommentare

Peter P. Odermatt

Vor allem die Boys und Girls im Bundesrat haben gar nichts zu sagen. Sie meinen, sie könnten, dabei haben sie gegen die Verwaltung, das Parlament und vor allem das Volk - keine Chance. Diese Bundesräte soll endlich einmal ihren Auftrag zur Ausweisung der Asylanten aussetzen. Sonst werden sie selbst abgesetzt.

Funny Bunny

Wir hatten Sicherheit, wir lebten in Frieden, unsere Kinder hatten ein gute Zukunft in Aussicht. Dann kamen die Gutmenschen.

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