Ständerat will Digitalisierung im Gesundheitswesen vorantreiben
Das Wichtigste in Kürze
- Es fehle an Führung, Strategie, Struktur und dem politischen Willen, die Digitalisierung voranzutreiben, schreibt Ettlin in der schriftlichen Begründung zu seinem Vorstoss.
Dabei habe die hiesige Industrie mit den Hochschulen beste Voraussetzungen, um hier schnelle Fortschritte zu erzielen.
Es gebe zu viele Ansätze, die nicht funktionierten, namentlich die Einführung des elektronischen Patientendossiers (EPD). Durch die Versäumnisse lasse man ein hohes Sparpotenzial brachliegen. Es brauche eine zentrale Hand. Man dürfe die Digitalisierung nicht nur den Kantonen und Leitungserbringern überlassen.
Für den Bundesrat enthält der Vorstoss indes Elemente, die in der geforderten Form auch bei einer Überweisung des Vorstosses nicht umsetzbar sind. So sei es ihm nicht möglich, für die nationale Steuerung der Digitalisierung eine von Ettlin geforderte Taskforce aufzustellen, sagte Gesundheitsminister Alain Berset im Rat. Die Gesundheitsversorgung sei Sache der Kantone.
Andere Elemente des Vorstosses seien bereits anderweitig in Umsetzung begriffen. Man bewege sich insgesamt und sei auf dem richtigen Weg. Im übrigen sei es das Parlament gewesen, dass beim EPD auf das förderalistische dezentrale Pferd gesetzt habe, was sich jetzt als Fehler herausgestellt habe.
Ein Blick auf die Covid-Seite des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) im Internet zeige zudem, dass man bei der Digitalisierung grosse Fortschritte gemacht habe. Dort würden zeitnah und präzis die verschiedensten Informationen im Zusammenhang mit der Pandemie laufend aufdatiert und zur Verfügung gestellt.
Die Motion geht in den Nationalrat.