Shopping: So viel geben Schweizer aus
Die Schweizerinnen und Schweizer shoppen gerne: Vor allem Shopping online hat in den letzten Jahren von stark wachsenden Zahlen profitiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Gegenüber 2022 stieg der Umsatz online um drei Prozent.
- Den Schweizern fehlt die Zeit zum Shoppen.
Die Schweizerinnen und Schweizer gehen gerne einkaufen, wie das offizielle Haushaltsbudget des Bundesamtes für Statistik zeigt.
Sie geben monatlich 1164 Franken für übrige Konsumausgaben aus. Darunter fallen vor allem die Ausgaben, die allgemein als Shopping bezeichnet werden: Ausgaben für Kleidung, Schuhe, Möbel und Kommunikationsgeräte, aber auch für die Gesundheit und für Schule und Ausbildung.
Shopping verlagert sich auf den Onlinehandel
Der einstige Shoppingbummel verlagert sich dabei zunehmend ins Internet. In den letzten zehn Jahren hat sich der Onlinehandel laut dem Schweizer Handelsverband in der Schweiz mehr als verdoppelt. Zunächst profitierten vor allem Güter, bei denen es keine unliebsamen Überraschungen geben konnte, darunter Bücher und Elektronikartikel. Dann folgten Schuhe und Fashion.
Vor allem während der Ladenschliessungen zu Corona-Zeiten boomte der Onlinehandel mit Kleidung und allem Zubehör. Da verwundert es auch wenig, dass diese Sparte im Jahr 2023 einen Rückgang um 2,4 Prozent beim Onlinehandel verzeichnete: Viele Schweizerinnen und Schweizer wollten Kleidung wieder anprobieren und anfühlen.
So belief sich der Rückgang des stationären Handels laut GfK Switzerland AG bei Fashion auf nur 1,8 Prozent. Insgesamt gaben die Schweizerinnen und Schweiz noch immer 7,49 Milliarden Franken für Mode aus.
Deutschland und China: beliebteste Märkte im Ausland
Ein Problem für den Schweizer Einzelhandel sind die hohen Preise im Inland. Viele Konsumentinnen und Konsumenten weichen darum auf das Ausland aus: In einer Umfrage gaben 68 Prozent der Befragten an, dass sie in den letzten 12 Monaten in Deutschland eingekauft hatten.
Auf dem zweiten Platz beim Shopping lag China mit 47 Prozent. Chinesische Onlineportale drängen seit einigen Jahren verstärkt mit ultrabilligen Produkten auf die europäischen Märkte. Allerdings spricht sich die oft bescheidene Qualität gerade bei Kleidung und Elektronikprodukten zunehmend herum.
Dem Wunsch nach möglichst billigen Waren steht dazu ein wachsendes Interesse an hochwertigen Produkten gegenüber. Dies führt vor allem bei Lebensmitteln zu steigenden Umsätzen online. Konsumenten greifen hier gerne nach Bio- und Fairtrade-Produkten, die vor Ort nicht oder nur schwer zu finden sind. Auch andere besondere Lebensmittel wie beispielsweise vegane Produkte werden gerne online eingekauft.
Keine Zeit mehr zum Shoppen?
Dass die Konsumausgaben der Schweizerinnen und Schweizer sinken, hat gleich mehrere Gründe. Zum einen machen den Haushalten natürlich die Inflation und die steigenden Lebenshaltungskosten zu schaffen. Wer immer mehr Geld für das Nötige ausgeben muss, hat entsprechend weniger Geld für Konsumgüter.
Eine Handelsstudie des Gottlieb Duttweiler Institutes will jedoch einen weiteren Grund ausgemacht haben: Den Schweizern fehlt es an Zeit. Der Studie zufolge steht rund 30 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung häufig oder fast immer unter Zeitstress. Die Einstellung zum Einkaufen hat sich damit gewandelt: Einkaufen wird als mühsame Tätigkeit wahrgenommen.
Allerdings definiert die Studie «Shopping» hier als den täglichen Einkauf von Lebensmitteln. Dieser soll möglichst wenig Zeit kosten und effizient über die Bühne gehen. Allerdings ist diese Art von Einkauf nur bedingt mit dem klassischen Shoppingbummel gleichzusetzen.