Strafverfahren gegen Medienchef der Bundesanwaltschaft André Marty
Der Medienchef der Bundesanwaltschaft, André Marty, hat gemäss eines Medienberichts seinen Posten abgegeben. Gegen ihn läuft offenbar ein Strafverfahren.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Medienchef der Schweizer Bundesanwaltschaft ist von seinem Posten zurückgetreten.
- Laut einem Online-Bericht läuft gegen André Marty ein Strafverfahren.
- Hintergrund dürften Treffen zwischen Ex-Bundesanwalt Lauber und Fifa-Infantino sein.
Darüber berichtete am Freitagabend der «Tages-Anzeiger» auf seinem Online-Portal. Stefan Keller, ausserordentlicher Bundesanwalt, sagte zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA lediglich, dass er über den Stand des Verfahrens aus ermittlungstaktischen Gründen zurzeit keine Auskunft erteilen könne. Konkrete Fragen beantwortete er nicht. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Hintergrund dürften Treffen zwischen dem zurückgetretenen Bundesanwalt Michael Lauber und Fifa-Präsident Gianni Infantino sein. Nach Faktenlage war auch André Marty an diversen Treffen anwesend, so etwa an jenem vom 16. Juni 2017. Gemäss früherer Aussagen konnte sich keiner der Beteiligten an dieses Treffen erinnern.
Die Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft beauftragte im Juni 2020 Stefan Keller als Ausserordentlichen Staatsanwalt damit, Strafanzeigen gegen Lauber, Fifa-Präsident Gianni Infantino sowie weitere Personen zu prüfen. Im Juli bot Bundesanwalt Lauber seinen Rücktritt an und trat Ende August frühzeitig aus dem Amt.
Auf der Internetseite der Bundesanwaltschaft war André Marty am Freitagabend noch als Mitglied der Geschäftsleitung aufgelistet.