Taskforce des Bundes diskutiert Verkürzung der Quarantänezeit
Das Wichtigste in Kürze
- Die Taskforce des Bundes prüft eine Verkürzung der Quarantäne auf sechs oder sieben Tage.
- Die Entscheidungen zu den Quarantäne-Regeln der Schweiz trifft aber der Bundesrat.
Wer aus einem Corona-Risikoland in die Schweiz einreist, muss sich aktuell für zehn Tage in Quarantäne begeben. Eine Verkürzung wird seit einiger Zeit kontrovers diskutiert.
Sogar Bundesrat Ueli Maurer (SVP) äusserte sich schon öffentlich zum Thema und hoffte in einem Interview auf eine Verkürzung. Der Finanzminister hielt dabei fest: «Es sind dringend sehr viele Tests nötig, um festzustellen, wer wirklich infiziert ist».
Eine Expertin und mehrere linke Medizin-Fachleute stärkten hingegen Gesundheitsminister Alain Berset den Rücken. Dieser hält vorderhand daran fest, die Quarantäne bei zehn Tagen zu belassen.
Auch in mehreren Nachbarländern ist eine Diskussion um eine Verkürzung der Quarantäne auf sieben Tage im Gang. Frankreich etwa hat sich bereits zu diesem Schritt entschieden.
Neues Papier von Coronavirus-Task-Force veröffentlicht
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erklärte bislang, es gebe keine neuen Daten, die zeigen würden, dass eine Verkürzung sicher wäre.
Nun wurde aber ein neues Papier von ETH-Professor und Taskforce-Mitglied Sebastian Bonhoeffer veröffentlicht. Darin kommt dieser zum Schluss: Eine Verkürzung der Quarantäne in Kombination mit Corona-Tests wäre möglich.
Das letzte Wort zu den Quarantäne-Regeln in der Schweiz hat der Bundesrat. Bei seinen Entscheidungen stützt sich die Landesregierung aber unter anderem auf die Covid-Taskforce.
«Ja, wir schauen das wissenschaftlich an», bestätigt Epidemiologe und Taskforce-Mitglied Marcel Tanner in der Sendung «Club» bei SRF. Tanner hält fest, dass man die Forderungen aus Wirtschaft und Reisebranche nach einer Verkürzung nachvollziehe.
Verkürzung auf sieben oder sechs Tage?
Basierend auf dem Papier von Bonhoeffer ist demnach ein konkreter Vorschlag angeschaut worden. Demnach könne man die Quarantäne, «wenn man die nötigen Tests» mache, «sicher verkürzen», so Tanner.
Der Epidemiologe spricht von einer Verkürzung von «möglicherweise auf sieben Tage». Eine weitere Möglichkeit ist laut Tanner: «Dass man aber auch bereits am sechsten Tag testen könnte und schauen könnte, ob es bei einem negativen Test dann gut wäre».
Zusammengefasst: Die Taskforce befasst sich also mit der Quarantäne-Verkürzung und prüft konkret, diese auf sechs oder sieben Tage zu verkürzen. Am Dienstagnachmittag gab es laut «SRF» ein Treffen mit Mitgliedern der Taskforce und dem Bundesamt für Gesundheit.