Ueli Maurer

Ueli Maurer fordert plötzlich vier Wochen Papi-Urlaub beim Bund

Victoria Lange
Victoria Lange

Bern,

Ausgerechnet SVP-Bundesrat Ueli Maurer setzt sich für vier Wochen Papi-Zeit beim Bund ein – dabei wehrte er sich jüngst noch gegen die nun obligatorischen zwei.

Ueli Maurer
Ausgerechnet SVP-Finanzminister Ueli Maurer setzt sich für einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub beim Bund ein. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Früher stemmte sich Ueli Maurer gegen die obligatorischen zwei Wochen Vaterschaftsurlaub.
  • Nun setzt sich ausgerechnet der SVP-Bundesrat für eine vierwöchige Auszeit beim Bund ein.
  • Der Sinneswandel zieht Kritik und Verwunderung mit sich – besonders in der eigenen Partei.

Im Herbst 2020 nahm das Volk den parlamentarischen Gegenvorschlag zur Initiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub» an. Statt der ursprünglich vorgesehenen vier Wochen haben frischgebackene Papis seit Beginn des Jahres nun Anspruch auf zwei Wochen Urlaub. Gegen Initiative und Gegenvorschlag stemmte sich besonders die SVP.

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Frischgebackene Väter haben seit Beginn des Jahres Anspruch auf zwei Wochen Vaterschaftsurlaub. - Keystone

Auch SVP-Bundesrat Ueli Maurer bekämpfte das Vorhaben. Wir erinnern uns zurück: 2017 setzte sich der Finanzminister dafür ein, dass der Gesamtbundesrat die Initiative zur Ablehnung empfahl. Zu teuer, so das Argument.

Ueli Maurer setzt sich für vier Wochen Papi-Urlaub ein

Nun bewegt sich Maurer ins andere Extrem. Gemäss «Tages-Anzeiger» fordert der Bundesrat für Angestellte des Bundes jetzt sogar vier Wochen Papi-Zeit. Diese Vorlage habe es der Zeitung zufolge soeben durch die interne Ämterkonsultation geschafft. Im Verlauf des ersten Halbjahres soll sie dann dem Gesamtbundesrat vorgelegt werden.

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Früher stemmte sich Ueli Maurer gegen die Initiative «Für einen vernünftigen Vaterschaftsurlaub». Heute fordert er gar vier Wochen für Bundesangestellte. - Keystone

Doch woher der Sinneswandel? Laut Anand Jagtap, Sprecher des Eidgenössischen Personalamts, stocken diverse grosse Privatunternehmen und Verwaltungen auf vier Wochen Vaterschaftsurlaub auf. Dieser Konkurrenz müsse die Stirn geboten werden: «Wir müssen darauf achten, als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben.»

SVP-Aeschi tobt: «völlig unverantwortlich»

Heftige Kritik an Ueli Maurers Vorhaben gibt es derweil aus den eigenen Reihen. Bei SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi ziehen die Argumente kaum, der Bund sei bereits ein «hervorragender Arbeitgeber». Man dürfe sich nicht von anderen Verwaltungen zu einem Ausbau des Vaterschaftsurlaubs treiben lassen, zitiert ihn der «Tages-Anzeiger». In seinen Augen sei das Vorhaben «völlig unverantwortlich».

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SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi tobt über Ueli Maurers Vorhaben. - Keystone

Direkte Kritik an Bundesrat Maurer gibt es jedoch nicht. «Unsere beiden SVP-Bundesräte Ueli Maurer und Guy Parmelin halten sich an das Kollegialitätsprinzip», weicht Aeschi aus. «Darum tragen sie auch Entscheide mit, die nicht ihrem persönlichen Standpunkt entsprechen.»

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