Ueli Maurer reist an umstrittene Fussball-WM in Katar
Als bisher einziger Bundesrat hat Finanzminister Ueli Maurer angekündigt, an die Fussball-WM nach Katar zu reisen.
Das Wichtigste in Kürze
- Finanzminister Ueli Mauer besucht die Fussball-WM in Katar.
- Der Besuch im Wüstenstaat ist Teil einer Arbeitsreise im Nahen Osten.
- Er ist der einzige Bundesrat, der seine Teilnahme an der umstrittenen WM angekündigt hat.
Bundesrat Ueli Maurer reist an die Fussball-WM in Katar. Das bestätigen am Dienstag die Bundeskanzlei, das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD) und das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Zuvor hatten CH Media, sowie die Tamedia-Zeitungen darüber berichtet.
Weitere Teilnahmen neben Maurer seien zurzeit nicht vorgesehen, erklärte Ursula Eggenberger, Sprecherin der Bundeskanzlei. Das könne sich gegebenenfalls ändern und sei auch abhängig von jeweiligen Agenden der Departementsvorsteherinnen und Departementsvorsteher.
Es sei nicht vorgesehen, dass Bundesrätin Amherd die Fussball-WM in Katar besuche, hiess es beim VBS. Sie werde die Schweizer Mannschaft von zu Hause aus unterstützen. Zu den Gründen für das Fernbleiben von Amherd machte das VBS keine Angaben.
Ueli Maurer plant Nahostreise
Bundesrat Maurer plane Ende November eine Arbeitsreise in den Nahen Osten, erklärte EFD-Sprecher Peter Minder auf Anfrage. Zum Abschluss der Reise werde Maurer am 28. November das Spiel Schweiz-Brasilien besuchen. Der scheidende Finanzminister folgt einer Einladung des schweizerischen Fussballverbandes (SFV) und der Fifa an den Bundesrat.
Die Fussball-WM wird vom 20. November bis 18. Dezember ausgetragen. Eine offizielle Vertretung von Regierungen in Katar ist nicht unumstritten.
Nichtregierungsorganisationen werfen dem Emirat vor, Mindestanforderungen bei Menschenrechten nicht einzuhalten. In Katar gilt das islamische Recht, die Scharia. Frauen sind nicht gleichberechtigt.
Prekäre Lage für Gastarbeiter
Besonders prekär ist laut Medienberichten auch die Lage unter den Billiglohnarbeitern. Sie stammen vor allem aus Nepal, Pakistan, Indien, Bangladesch und den Philippinen und arbeiten oft unter sklavenartigen Bedingungen.
Auch die Nachhaltigkeit der Spiele in Katar ist nach Ansicht vieler Beobachter nicht erfüllt. Der Golfstaat hat keine Fussballtradition und alle WM-Stadien wurden für die WM neu gebaut. Mutmassliche Schmiergeldzahlungen bei der Fifa in Millionenhöhe im Umfeld der WM-Vergabe sorgen zudem seit Jahren für negative Schlagzeilen.