Ueli Maurer wirbt plötzlich für Corona-Impfung
Die Bundesräte werben für die nationale Impfwoche. Auch Ueli Maurer propagiert in einem Video die Corona-Impfung – allerdings alles andere als überzeugend.
Das Wichtigste in Kürze
- Die nationale Impfwoche beginnt mit einem Aufruf der Bundesräte zum Piks.
- Auch SVP-Magistrat Ueli Maurer ist daran beteiligt.
- Sein Aufruf kommt allerdings wenig überzeugend daher.
Der Bundesrat will mit der nationalen Impfwoche mit grossem Effort eine Offensive starten. Gleich zu Beginn werben die Mitglieder der Landesregierung in kurzen Videos für die Impfung.
Sogar Finanzminister Ueli Mauer (SVP) musste dafür vor die Kamera. Seine Haltung zu den Corona-Massnahmen, zum Covid-Gesetz und nicht zuletzt zur Impfung hat er in den letzten Monaten mehr als deutlich gezeigt. Wie im übrigen auch sein Parteipräsident, der den überparteilichen Impfaufruf boykottierte.
Widerwillig liess sich der «zähe» Bundesrat auch ein zweites Mal piksen. Und «als Vater von sechs Kindern sei er «sehr, sehr vorsichtig, meine Kinder zu impfen.» Das Posieren im Shirt der «Freiheitstrychler» sendete ebenfalls ein deutliches Zeichen – auch wenn Ueli Maurer dies als «reiner Zufall» abgetan hat.
Ueli Maurer: «Impfen, um aus unmöglichen Sanktionen herauszukommen»
Wie versucht denn nun der Finanzminister, die Bevölkerung von den Vorzügen einer Impfung zu überzeugen?
«Wenn Sie nicht geimpft sind, haben Sie sicher dazu persönlich gute Gründe, die ich selbstverständlich respektiere. Aber vielleicht können Sie Ihren Entscheid noch einmal überdenken, weil impfen schützt auch, kann Sie schützen, Ihre Familie, Ihr Umfeld.»
Das Hauptargument kommt dann zum Schluss: «Wir alle möchten ja möglichst bald aus diesen unmöglichen Sanktionen herauskommen. Danke.»
Guy Parmelin spricht junge Bevölkerung an
Maurers Parteikollege Guy Parmelin wirkt bei seinem Aufruf deutlich überzeugter. Der Bundespräsident bringt dabei erneut das Beispiel seiner Neffen und Nichten. «Wenn man jung ist, denkt man, seine Energie und seine Gesundheit seien unerschöpflich. Auch meine Neffen und Nichten dachten so, aber ich konnte sie überzeugen.»
«Es ist wahr: Covid-19 verschont einen Grossteil der Jungen. Aber es gibt viele Personen, die nicht dieses Glück haben. Zum Beispiel ältere Menschen oder chronisch Kranke, deren Immunsystem geschwächt ist. Seien Sie also wie meine Nichten und Neffen solidarisch. Impfen Sie sich, um andere zu schützen.»
Alain Berset spricht von Schlussspurt
Berset gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass es sich nun um den «Schlussspurt im Kampf gegen die Pandemie» handle. Diese beschäftige uns nun schon seit 20 Monaten und es werde langsam «wirklich schwer».
Doch es gebe ein Mittel, um als Gesellschaft aus diese Krise herauszukommen. Und das sei die Impfung. Sie sei sicher, milliardenfach eingesetzt und von hoher Qualität. Und sie schütze nicht nur die Geimpften sondern auch deren Umfeld.
Viola Amherd: «Gute Erfahrungen mit Impfung gemacht»
Sportministerin fokussiert bei ihrem Aufruf auf die Freiheiten, die eine Impfung wieder ermöglicht: «Wir können uns zum Sport treffen oder bei Wettkämpfen unseren Athletinnen und Athleten live vor Ort die Daumen drücken. Wir dürfen uns auf eine unbeschwerte Skisaison freuen und das Vereinsleben kehrt zurück.»
«Ich habe mich impfen lassen und habe gute Erfahrungen gemacht. Helfen auch Sie mit, dass die Pandemie endlich ein Ende findet.»